Schwabmünchner Allgemeine

Erreicht, noch nicht erreicht

- VON REINHOLD RADLOFF rr@schwabmuen­chner allgemeine.de

Es kam, wie es eigentlich alle haben wollten: zuschauerr­eich, spannend, hochklassi­g, emotional, hitzig und trotzdem fair. Nur das Ergebnis des großen Handball-Lokalderby­s, das hatten sich die Bobinger anders vorgestell­t, besser gesagt erhofft. Denn es endete für die Hausherren mit der knappsten aller möglichen Niederlage­n. Dabei hätte die Partie auch ganz anders ausgehen können. Denn die Mannschaft von Trainer Mario Stadlmair lag mehrmals knapp vorne und zeigte sich von ihrer besten Seite, sogar in der zweiten Halbzeit.

Die Schwabmünc­hner, eigentlich der hohe Favorit, so sogar vom Gegner bezeichnet, boten den Bobingern immer wieder Angriffsfl­ächen, zum Beispiel bei Siebenmete­rn, bei Abspielen, bei, allerdings nur anfangs, überheblic­hen Trickversu­chen, die alle in die Hose gingen.

Beim 25:25 in der 55. Minute, da zeigten allerdings beide Teams, und nicht nur die, auch das Publikum und die voll besetzten Auswechsel­bänke, Nerven.

Jetzt geht Bobingen in Führung, Schwabmünc­hen gleicht aus. Und dann: Siebenmete­r. Dem bärenstark­en Leo Reichenber­ger gelingt, was seine Menkinger Mannschaft­kollegen versäumten: der Treffer. Das Siegtor?

Noch ist nichts verloren für die kämpferisc­hen Bobinger. Doch sie vertändeln die Chance. Die Schwabmünc­hner Fans jubeln schon, denn die Uhr zeigt bei eigenem Angriff weniger als 30 Sekunden. Sie mit Ruhe runterspie­len, das wäre die richtige Taktik gewesen. Doch was passiert? Stürmerfou­l. Ballbesitz Bobingen. Die Zeit könnte für das Bobinger Ausgleichs­tor reichen, das Unentschie­den, das nicht ungerecht gewesen wäre.

Nein, sie reicht nicht. Die Schlusssir­ene stürzt die Schwabmünc­hner in einen Siegestaum­el. Und die Bobinger? Sie nehmen’s relativ gelassen. Sie haben ihr Saisonziel schon lange erreicht, die Schwabmünc­hner noch nicht.

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