Neue Läden für die Altstadt
Fünf Geschäfte verlassen ihre Standorte, doch es gibt Nachfolger. Das Angebot geht in eine bestimmte Richtung
Die Galerie bei der Komödie hat bereits geschlossen, die Augsburger Schuhkiste ebenfalls, das Antik- und Raritätenstüberl gibt es noch bis April, die AH Taschenboutique schließt Ende Mai. Dann sind diese Läden in der Altstadt Geschichte – teils nach langen Jahren Betrieb.
Jetzt hat auch „Salz des Lebens“am Mittleren Lech die Schließung zum 31. März bekannt gegeben. „Ziel war es nie, große Gewinne zu erzielen, der Laden war Leidenschaft und Freude. Aber daraus ist jetzt eine finanzielle Belastung geworden“, begründet Mitinhaberin Petra Schütze ihre Entscheidung. Während sie mit ihrer Kosmetik zum Friseursalon „Trend“in die Katharinengasse zieht, wird der Modebereich von „Salz des Lebens“aufgegeben. Damit hören insgesamt fünf Läden innerhalb kurzer Zeit an ihrem Standort in der Altstadt auf.
Für Johannes Althammer vom Altstadtverein sind solche Nachrichten nicht schön, aber auch kein Grund zu verzweifeln. „Die Altstadt wird bei Unternehmen gut nachgefragt“, sagt er. Entstehende Lücken würden schnell geschlossen.
Das bestätigen nun die neuesten Entwicklungen. So ist die Ladenfläche der ehemaligen Schuhkiste wieder vermietet. Das Augsburger Unternehmen Magnifacere wird im Frühling seinen Laden „Mavie Boutique“eröffnen. Dann will Inhaberin Stefanie Demmer Kinderkleidung bekannter Markenhersteller und Accessoires aus eigener Fertigung anbieten. Dazu gehören handgefertigte Hüllen für den Mutterpass, Lenkertaschen aus Stoff für Kinderfahrräder oder Stifterollen. Bisher konnte man diese Produkte, die in der Manufaktur am Judenberg hergestellt werden, lediglich über das Internet, auf der Dult oder dem Christkindlesmarkt kaufen.
Besonderes wird es bald auch in den ehemaligen Räumen der Galerie bei der Komödie geben. In den rechten Gebäudeteil zieht die Bonbon-Manufaktur Augsburg. Daneben eröffnet eine Galerie für zeitgenössische Kunst. Ottilie LeimbeckRindle wird die Ateliergalerie „Facette“im April eröffnen und regionalen, überregionalen und internationalen Künstlern eine Fläche bieten.
Für die AH Taschenboutique ist die Nachfolge ebenfalls geregelt. Am 1. Juni eröffnet „Kadoh“, ein Laden für Mode und Wohnaccessoires. „Hier wird es Produkte geben, die man nirgendwo anders findet“, sagt Inhaberin Sabine Schubert. Bisher betreibt sie ein Geschäft in der Sendlinger Straße in München.
Unklar bleibt somit nur, wer das Antik- und Raritätenstüberl nachbesetzt. Der Besitzer des Ladens geht die Suche nach neuen Mietern eigenen Angaben nach langsam an. Auch die Pläne für „Salz des Lebens“sind noch unbekannt. „Die Nachfrage für Altstadtlagen ist aber da“, bekräftigt Althammer. Einziges Problemkind sei die Fläche im Gebäude Max23 am Judenberg. „Hier ist der Preis zu hoch.“
Das Angebot in der Altstadt hat sich stetig verändert. „Es geht mehr in Richtung Spezialitäten und besondere Angebote“, erzählt Althammer. Diese Geschäfte könnten dem Onlinehandel besser trotzen. Gerade die Spezialitätenläden der Altstadt laufen seines Wissens nach „sehr gut“. Dass sich der Handel in der Augsburger Altstadt dahingehend verändert, findet der Vertreter des Altstadtvereins nicht schlimm. Im Gegenteil: „Das Angebot wird breiter. Das ist gut.“