Tempo 30 ist in Kaufering das bestimmende Thema
Bärbel Wagener-Bühler will Vorfahrtsstraßen, auf denen schneller gefahren werden darf
Eigentlich wollte Bürgermeisterkandidatin Bärbel WagenerBühler (Kauferinger Mitte) bei ihrer Wahlveranstaltung von Vereinsvertretern wissen, wie es um die Zusammenarbeit mit der Gemeinde steht. Doch waren die neu eingeführten Tempo-30-Zonen das bestimmende Thema.
Martin Baumeister, der Vorsitzende des Kreisverbands des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs, lebt in Kaufering und eröffnete die Fragerunde mit dem Thema, das die Kauferinger derzeit am meisten beschäftigt. Er sprach sich dafür aus, an den Tempo-30-Zonen nicht zu rütteln, weil sie für Fußgänger und Radfahrer mehr Sicherheit böten. Als Beispiel nannte er die Kolping- straße. Dort können Radler jetzt auf der Straße fahren und so die gefährlichen Geschäftsausfahrten umgehen. Seiner Meinung nach würden sich die Bürger an die neue Regelung des Verkehrs gewöhnen.
Bärbel Wagener-Bühler ist nicht ganz auf Baumeisters Seite. Straßen wie die Iglinger Straße oder die Kolpingstraße, deren bauliche Voraussetzungen nicht ideal für eine Tempo-30-Zone seien, sollten Vorfahrtsstraßen bleiben, auf denen Tempo 50 gilt. So könne gerade der Autoverkehr besser fließen. „Der Verkehr fließt auch mit Tempo 30“, entgegnete Baumeister. Ein Anwohner der Iglinger Straße sprach Bärbel Wagener-Bühler auf ihren Hausbesuch an. Dort habe sie ge- die Tempo-30-Zone in der Iglinger Straße wäre in Ordnung. Die Bürgermeisterkandidatin konkretisierte ihre Aussage: Die 30er-Zone könne zwischen dem Ortseingang aus Richtung Igling und der Hilscher-Kreuzung belassen werden.
Für Kritik sorgte in Kaufering der Schilderwechsel bei der Neuausweisung der Tempo-30-Zonen. Ob sie die schlecht zu sehenden Schilder versetzen würde, wurde Bärbel Wagener-Bühler gefragt. „Das ein oder andere Schild könnte man anders platzieren“, sagte die 45-Jährige. Die Informationspolitik der Gemeinde sei in diesem Fall nicht glücklich gewesen. Für sie ist es daher ebenso wichtig, Bürger und Gemeinderäte besser zu informieren. Das könnte auch das Klima im Gemeinderat verbessern. „Ich möchte eine gute Zusammenarbeit auf der Sachebene“, sagte sie.
Weitere Themen der Fragerunde waren der Standort für das neue Feuerwehrhaus, der Bahnhof und die Ortsmitte. Das neue Feuerwehrhaus ist nach Meinung der Bürgermeisterkandidatin der Kauferinger Mitte am besten am Wertstoffsammelplatz aufgehoben. Dort wäre auch ausreichend Platz, wenn das Gebäude erweitert werden müsste. Platz, der auch entstehen könnte, wenn die Unterführung der alten Bundesstraße aufgeschüttet würde. Dann wäre an der Stelle auch weitere Wohnbebauung möglich.
Im Zuge des barrierefreien Aussagt, baus des Bahnhofs wird die Marktgemeinde auf der Nordseite eine Rampe errichten, die Bahn zwei Aufzüge zu den Bahnsteigen. Bärbel Wagener-Bühler kann sich eine solche Rampe auch auf der Südseite vorstellen, vielleicht sogar integriert in ein Parkhaus, dessen Dach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist. Etliche Bürger vermissen in Neu-Kaufering einen Ortsmittelpunkt. Der Fuggerplatz war das einmal. Nach Meinung von Bärbel Wagener-Bühler könnte die Gemeinde zwar Gewerbeflächen günstig anbieten, es dürfe aber nicht so weit kommen, dass ein Café subventioniert wird. Sie kann sich auch vorstellen, eine Art Haus der Begegnung zu schaffen.