Schwabmünchner Allgemeine

Soldatenve­rein droht die Auflösung

In Mittelstet­ten findet sich kein neues Vorstandst­eam. Wie es weitergehe­n könnte

- VON CHRISTIAN KRUPPE Mittelstet­ten

Schon vor Beginn der Jahreshaup­tversammlu­ng war den anwesenden Mitglieder­n des Veteranenu­nd Soldatenve­reins Mittel– stetten klar, dass dies kein leichter Abend wird. Das Vorstandst­eam sollte neu gewählt werden. Doch schon auf der Sitzungsei­nladung ist zu lesen, dass es keine Kandidaten gibt. Der abschließe­nde Satz der Ladung zeigte das ganze Dilemma auf. „Sollte sich keine neue Vorstandsc­haft finden, steht laut Satzung die Auflösung des Vereines zu befürchten“, ist dort abgedruckt. So gerieten die Berichte des scheidende­n Vorsitzend­en Johann Wiedemann, des Schriftfüh­rers Günther Roth und von Kassenwart Gerhard Geisslinge­r in den Hintergrun­d. Einzig die Ehrungen waren noch von Bedeutung. Adolf Seyrer, Lothar Schneider und Engelhard Titz wurden zu Ehrenmitgl­iedern ernannt. Sie könnten als die letzten Ehrenmitgl­ieder des Vereins in die Geschichte eingehen. Denn zur nachfolgen­den Neuwahl fehlte etwas Wichtiges: Kandidaten, die zur Wahl stehen. Einzig für den Posten des Zweiten Vorsitzend­en gab es einen. Für die restlichen Ämter hat sich im Vorfeld niemand gefunden und auch unter den Anwesenden fand sich niemand, der sich zur Übernahme eines Amtes bereit erklären wollte.

Schwabmünc­hens Zweiter Bürgermeis­ter Hans Nebauer, der eigentlich in die Rolle des Wahlleiter­s schlüpfen sollte, konnte nicht helfen. Neu-Ehrenmitgl­ied Lothar Schneider sieht die jüngeren Mitglieder in der Pflicht. Doch von denen war kaum eines da. „Es schmerzt sehr, dass keiner von den Jüngeren da ist, keiner Bereitscha­ft zeigt, die Tradition weiterzule­ben“, so Schneider. „Aber es ist auch so, dass der Grundgedan­ke eines solchen Vereins ein Auslaufmod­ell ist“, stellt er ergänzend fest. Nach einiger Diskussion war klar, es wird zum eigentlich­en Termin keine Wahl geben. Somit wird Johann Wiedemann den Verein weiter kommissari­sch führen. Sein Ziel dabei: Entweder einen Nachfolger finden oder den Zusammensc­hluss mit einem anderen Veteranen- und Soldatenve­rein in die Wege zu leiten. Dafür brachte Hans Nebauer Schwabmünc­hen oder Schwabegg ins Spiel. Dann soll eine außerorden­tliche Versammlun­g entweder wählen oder für einen Zusammensc­hluss stimmen. Gelingt beides nicht, dann bleibt nur der Weg der Auflösung.

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Die vielleicht letzten Ehrenmitgl­ieder des Veteranen und Soldatenve­reins Mittelstet ten mit den Vorständen: (von links) Johann Wiedemann (Vorsitzend­er), die geehrten Engelhard Titz, Lothar Schneider, Adolf Seyrer und der stellvertr­etende Vorsitzend­e...
Foto: Christian Kruppe Die vielleicht letzten Ehrenmitgl­ieder des Veteranen und Soldatenve­reins Mittelstet ten mit den Vorständen: (von links) Johann Wiedemann (Vorsitzend­er), die geehrten Engelhard Titz, Lothar Schneider, Adolf Seyrer und der stellvertr­etende Vorsitzend­e...

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