Die Frage der Woche Bodycams für Sicherheitskräfte?
heißt aber nicht, dass er es einfach hinnehmen muss, angegriffen zu werden. Ebenso wenig Feuerwehrleute, Sanitäter oder Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die für die Sicherheit anderer im Einsatz sind. Bodycams schrecken manche potenziellen Angreifer ab und können deeskalierend wirken – das haben Polizisten während eines im letzten Jahr in Augsburg laufenden Pilotprojektes festgestellt. Davon haben die Menschen hinter und vor der Kamera etwas.
Wenn Bodycams schützen, ist ihr Einsatz in Ordnung, und man mag verschmerzen, vielleicht auch als unbeteiligter Passant mal kurz gefilmt zu werden. Im Übrigen halten sie ja nicht nur Fehlverhalten von Bürgern sondern auch das der Kameraträger oder deren Kollegen fest. Und wem das nicht genug ist, der kann ja zurückfilmen. Eine Polizei-Szene mit dem Handy aufzunehmen ist schließlich nicht verboten.
Schon klar, die Kameras sind gerade in Zeiten sinkender Akzeptanz von Autoritäten wie Polizei, Hilfs- und Sicherheitskräften und stetiger Bedrohungslage nur zur Unterstützung und Rückversicherung gedacht – und nur für den Fall, dass … Womöglich verhindert deren Präsenz ja die Anzahl der Fälle… Was sollte man also dagegen haben können?
1. Ob es wirklich alle so Ausgerüsteten selbst toll finden, dass ihr Dienst sie zwangsläufig zum Stativ mobiler Überwachungskameras macht? Fänden Sie ein Kameraauge gut, das Sie bei Ihrer Arbeit begleitet?
2. Wenn es wirklich um die Aufklärung des Geschehens ginge und nicht ausschließlich darum, eine vorsorgliche Drohkulisse mit belastenden Aufzeichnungen: Dann müssten doch auch das Verhalten, die Mimik, die Gestik und die Worte des Kameraträgers selbst mit aufgezeichnet werden. Oder?