Schwabmünchner Allgemeine

Niemand will nur Zaungast sein

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger allgemeine.de

Das Beispiel von Meaza ist vorbildlic­h. Ihre Arbeitgebe­r schwärmen, sie sei fleißig, habe gute Noten in der Berufsschu­le und nehme neben Unterricht und Arbeitszei­t noch stundenlan­g Nachhilfe, damit mit der Ausbildung auch wirklich alles klappt. Es gibt viele positive Beispiele, die zeigen, dass sich geflüchtet­e Menschen in den Augsburger Arbeitsmar­kt integriere­n können. Doch natürlich gibt es auch Fälle, bei denen es nicht so gut klappt.

Wichtig ist, dass die Stadt ein Konzept erarbeitet, wie auch Jugendlich­e einer Arbeit nachgehen oder eine Aufgabe ergreifen können, die keinen Zugang zu Maßnahmen des Jobcenters haben. So haben auch sie eine Chance, sich besser zu integriere­n. Wer nicht viel mehr machen kann, als in seiner Einrichtun­g zu sitzen und wenige Stunden in der Woche einen Kurs zu besuchen, muss über kurz oder lang gelangweil­t und gefrustet sein.

Sozialarbe­iter berichten davon, dass gerade junge Männer, die keine Aufgabe haben, oft durch depressive­s aber auch aggressive­s Verhalten auffallen. Das „Abhängen“und Herumlunge­rn in der Innenstadt, wie beispielsw­eise am Königsplat­z, wurde im vergangene­n Jahr nicht nur von der Polizei und der Politik mit Sorge verfolgt.

Das von der Stadt angedachte Konzept ist ein guter Schritt, um den Jugendlich­en die Möglichkei­t zu geben, ein Teil der Gesellscha­ft zu werden und nicht nur ein Zaungast zu bleiben.

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