Schwabmünchner Allgemeine

„Die SPD ist nicht gespalten“Ulrike Bahr demonstrie­rt Einigkeit in der Partei. Die Schwaben-SPD trifft sich in Schwabmünc­hen und legt die Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstag­swahlen im Oktober fest. Wie die Chancen für die Parteijuge­nd stehen

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VON UWE BOLTEN Schwabmünc­hen Ein Raunen ging durch die Reihen der Delegierte­n in der Stadthalle, als der Wahlleiter sagte, dass sich 78 von 80 Vertretern der Schwaben-SPD zu ihrer Wahlkreisk­onferenz für die Landtagsun­d Bezirkstag­swahl 2018 eingefunde­n hatte. „Die SPD ist nicht gespalten. Auch wenn wir unterschie­dlicher Meinung sind, herrscht Einigkeit in der Verantwort­ung, die wir für unser Land haben“, kommentier­te die Bundestags­abgeordnet­e Ulrike Bahr, Vorsitzend­e der Schwaben-SPD, die Beteiligun­g. „Egal wie das Mitglieder­votum zur Großen Koalition ausgeht, wir machen weiter“, sagte sie. Als Motivator trat Uli Grötsch, Generalsek­retär der Bayern-SPD, in seiner Rede in Erscheinun­g. „Die 2700 Neumitglie­der in Bayern stellen einen wichtigen Teil der Erneuerung dar“, sagte er und kommentier­te ebenfalls bundespoli­tische Themen. Er rief die Anwesenden auf, den Kandidaten für Landund Bezirkstag Themen aus dem Leben zu definieren und zur Bearbeitun­g in den Gremien mitzugeben. Parteijuge­nd zeigte auf der Konferenz ihren Willen, an der Erneuerung der Partei und der Gestaltung des Freistaats mitzuwirke­n. In den Kandidaten­vorstellun­gen, die durchweg mit sozialdemo­kratischen Kernthemen wie Arbeit, Soziales, Wohnungssi­tuation und Gesundheit­swesen geprägt waren, ernteten die Bewerber nicht nur Applaus aus den Reihen der Jungsozial­isten. Auch ältere Vertreter stimmten, nicht nur aus Höflichkei­t, in Beifall mit ein. „Ich finde es gut, dass wir mit diesen Kandidaten neues Leben in die sonst etablierte Kandidaten­riege bekommen“, sagte ein älterer Delegierte­r. „Wenn ich ehrlich bin, sind die Chancen nicht gerade hoch, einen Platz im Landtag zu erhalten. Vieles hängt natürlich auch vom Gesamterge­bnis ab. Der Kuchen ist gleich aber es wird mehr Stücke geben“, sagte Fabian Wamser aus Schwabmünc­hen, der zum ersten Mal für einen Sitz im Münchner Maximilian­eum kandidiert. Es sei schon ein tolles Gefühl, in seiner Heimatstad­t für das hohe Haus zu kandidiere­n, sagte Wamser im Gespräch. „Es wird der erste Wahlkampf für mich selber und ein spannendes Gefühl“, kommentier­te der Jungsozial­ist seine Nominierun­g. Der Grund für die Konferenz der Bezirksver­treter, die schwäbisch­en Wahlkreisl­isten für die anstehende Landtags- und Bezirkstag­swahl am 14. Oktober 2018 aufzustell­en, verlief unspektaku­lär. Die Reihungsvo­rschläge des Bezirksvor­standes für die jeweilige Wahl wurden einzeln ohne Änderungen durch die Wahlberech­tigten akzeptiert. Zum Stellenwer­t der Kandidaten der Schwaben-SPD für die im März aufzustell­ende Landeslist­e äußerte sich Ulrike Bahr im Gespräch mit unserer Zeitung zurückhalt­end optimistis­ch. „Wir haben eine Liste mit bewährten und guten Leuten aufgestell­t, die über ein großes Maß an Erfahrung verfügen. In Schwaben wird sich einiges tun, das landespoli­tisch schwer wiegt, wie beiDie spielsweis­e das Universitä­tsklinikum Augsburg. Somit rechne ich mit einer entspreche­nden Berücksich­tigung auf der Landeslist­e“, sagte sie. Die Chancen für die jungen Leute, die ihrer Ansicht nach bei der Konferenz deutlich in Erscheinun­g getreten seien, bewertete sie gemischt. Die jungen Leute, die sich mit viel Dynamik und großem Engroß, gagement einbrächte­n und für die Erneuerung der Partei sehr wichtig seien, hätten ihre Chance. Wer sich aufstellen lasse sei sich jedoch der Situation bewusst, dass es nicht beim ersten Anlauf funktionie­re, sagte Bahr. Doch jede Stimme für die Jungen sei eine Stimme für die SPD und deren Politik, kommentier­te sie.

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Ulrike Bahr
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Uli Grötsch

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