Museumsflair im Krankenhaus
30 Ausstellungen der Reihe „Kunst ist Medizin für die Seele“gab es in der Wertachklinik in Schwabmünchen bereits zu sehen. Die Initiatoren blicken auf eine Erfolgsgeschichte
20 Jahre Galerie im Krankenhaus, 30 Ausstellungen „Kunst ist Medizin für die Seele“: Auf diese Erfolgsgeschichte konnten die Kuratorin Kersten ThielerKüchle, die Wertachklinik Schwabmünchen und der Krankenhausförderverein nun bei der Eröffnung der 30. Ausstellung zurückblicken. „Bei durchschnittlich 130 Arbeiten je Ausstellung haben wir in den 20 Jahren circa 2600 Werke gezeigt. Das hat ja wirklich schon Museumsreife“, sagte Kersten Thieler-Küchle, selbst auch Malerin und Bildhauerin, nicht ohne Stolz.
Mit der Anwesenheit des Bürgermeisters Lorenz Müller (CSU) und der Stadträtin und stellvertretenden Landrätin Sabine Grünwald (SPD) drückten die Stadt Schwabmünchen und der Landkreis Augsburg ihre Wertschätzung für die Galerie im Krankenhaus aus. Mit den wechselnden Ausstellungen gibt sie Künstlern eine Plattform und soll den Patienten, Mitarbeitern, Besuchern und allen Kunstinteressierten Freude machen. Dahinter stehen das ideelle und finanzielle Engagement des Krankenhausfördervereins und der künstlerische und organisatorische Einsatz von Kersten Thieler-Küchle und des Kunstvereins Schwabmünchen.
Die aktuelle Ausstellung umfasst Werke von sieben hochkarätigen Künstlern, teils mit internationaler Reputation, die alle Mitglieder des Kunstvereins Schwabmünchen sind: Die Malerin, Kunstlehrerin und Kinderbuchautorin Birgit Fuchs aus Bobingen zeigt in ihren farbenfrohen Bildern abstrahierte Landschaften und Motive aus der Natur. Bereits zum dritten Mal sind die grafischen Kunstwerke des Augsburger Diplom-Grafikers und Malers Eugen Keri zu bewundern. „Seine Arbeiten, die von gegenständlicher Zeichnung bis zu abstrakten grafischen Kompositionen beeindrucken und faszinieren mich immer wieder aufs Neue“, schwärmte Kersten Thieler-Küchle, die auch Vorsitzende des Kunstvereins ist. Catalina Mayer bereichert die Galerie im Krankenhaus mit neun Gemälden ihres „Buben“. Im vergangenen Jahr widmete das Stadtmuseum der bekannten Schwabmünchner Malerin und pensionierten Kunst- und Werklehrerin eine ganze Ausstellung. Tulpen, Kastanien, Kirschen und auch Landschaften und geometrische Figuren bringt Irene Ripperger aus in leuchtenden Acrylfarben auf die Leinwand. Kersten Thieler-Küchle hob besonders die dreidimensionale Tiefe ihrer Landschaften hervor: „Man kann hineinschauen und darin gedanklich spazieren gehen.“Andreas Röck, studierter Chemiker und freischaffender Maler aus Wien, lässt die Menschen in seine abstrakten Bilder eintauchen, deren Motive an zusammenhängende Ketten erinnern. Kersten Thieler-Küchle charakterisierte seine Werke als „eine Metapher für gesellschaftliche und soziareichen, le Netze, für Stärke, die nur aus Gemeinsamkeit bestehen kann.“Tuncay Topçu studierte in London Kunst und lebt und arbeitet in Izmir. Seit 1991 präsentiert er seine Werke in der Türkei, den USA und in Europa. In der Schwabmünchner Wertachklinik stellt er nun 14 teils großformatige, abstrakte Werke aus. Ein Heimspiel ist die Ausstellung für den Schwabmünchner Fotografen Lothar Zull, der auf meisterliche Weise aus banalen Alltagssituationen fotografische Kunstwerke entstehen lässt. Mit den DarbietunAugsburg gen des Musikers, Lyrikers, Sound Artists und Sprachkünstlers Martyn Schmidt aus Augsburg, der die Vernissage musikalisch umrahmte, traf gesungene Dichtkunst auf gestalterische Kunst. Info Die Kunstausstellung in der Wer tachklinik Schwabmünchen ist jederzeit zu besichtigen und läuft bis November 2018. Eine Liste der Exponate mit Titel und Preis liegt an der Pforte aus. Spenden für den Förderverein sind willkommen. Infos auch im Internet unter wertachklini ken.de