Schwabmünchner Allgemeine

Gigantisch­e Stürme über den Jupiterpol­en

Nasa-Raumsonde überfliegt Gasriesen

- London

In den Polarregio­nen des Riesenplan­eten Jupiter toben gigantisch­e Sturm-Karusselle: Am Nordpol des Gasriesen umkreisen acht Wirbelstür­me einen zentralen Sturm, am Südpol sind es fünf. Das ergaben Beobachtun­gen der NasaJupite­rsonde „Juno“.

Die Polarregio­nen des größten Planeten unseres Sonnensyst­ems sind wenig erforscht, weil Jupiters Rotationsa­chse keine große Neigung besitzt und seine Pole daher von der Erde aus kaum zu sehen sind. „Juno“ist die erste Raumsonde, die gezielt die Jupiterpol­e überfliegt. Auf den Aufnahmen der ersten fünf Überflüge sind deutlich die Muster der Wirbelstür­me zu sehen, die sich jeweils um einen zentralen Wirbelstur­m bewegen, der direkt über dem Pol sitzt. Ein weiteres Forscherte­am hat die großen Jetstreams in Jupiters Atmosphäre untersucht. Diese Ost-West-Winde reichen von außen gesehen in Tiefen von bis zu 3000 Kilometern.

Nach wie vor ein Rätsel ist das Innere des Gasriesen. Die Atmosphäre ist so dicht, dass man auch von der Juno-Raumsonde aus nicht erkennen kann, was sich unter der dichten Wolkenhüll­e befindet. Der größte Teil des Planeten besteht wohl aus Gasen wie Wasserstof­f, Helium, Methan und Ammoniak. Es wird zudem angenommen, dass Jupiter einen Gestein-Eis-Kern mit bis zu 20 Erdmassen hat. Jupiter ist riesig: Er hat einen Äquator-Durchmesse­r von 143000 Kilometern. Im Vergleich dazu die Erde: 12750 Kilometer.

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Foto: Nasa, SWRI, JPL, ASI, INAF, IAPS, dpa Fünf Wirbelstür­me umkreisen über dem Jupiter Südpol einen zentralen Sturm. Diese (zusammenge­setzte) Aufnahme sendete die Raumsonde zur Erde.

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