Der Rufbus findet in Graben kein Gehör
Warum zur Erweiterung der Linie 712 große Busse eingesetzt werden. Ausbau der Lechfelder Straße begeistert nicht alle
„Der Rufbus ist eine gute Einrichtung. Aber wir werden uns von ihm am Ende des Jahres verabschieden.“So fasste Grabens Bürgermeister Andreas Scharf in der jüngsten Gemeinderatssitzung zusammen, was die beteiligten Kommunen mit dem Augsburger Verkehrsverbund (AVV) beschlossen hatten. Die geringen Nutzungszahlen, denen verschiedenste Ursachen zugrunde liegen, rechtfertigten nicht mehr die Kosten.
Nach der interkommunalen Sitzung (wir berichteten) zielten die Vorschläge der Gemeinden auf einen Richtungsbandverkehr, der das Lechfeld intensiver mit Schwabmünchen verbindet. Die Erwartungen, dies mit Kleinbussen zu realisieren, sei vom AVV gedämpft worden, sagte Scharf. Aufgrund von bestehenden Verträgen mit Transportunternehmen bis 2023 sei ein Einsatz von Kleinbussen nach Ende des Rufbus-Projektes und die Eingliederung in die bestehende Linie 712 nicht nahtlos möglich. „Um alle Belange abzudecken und eine durchgehende Versorgung zu gewährleisten, wurde vereinbart, dass die bestehende Linie 712 zunächst vormittags und nachmittags um je zwei Fahrten ergänzt wird“, sagte er und wies darauf hin, dass die Mehrkosten mit insgesamt 100000 Euro günstiger sind als der aktuelle Aufwand für den Rufbus, der bei 120000 Euro liege. „Auch wenn die nächsten Jahre zunächst ein großer Bus auf der Strecke fährt, halte ich diese Entwicklung für gut, denn sie entspricht in der Linienführung und den Zielen unseren Vorstellungen“, kommentierte Scharf abschließend unter Zustimmung der Räte.
Zustimmung gab es auch bei einem anderen Thema. In der Sitzung des Gemeinderates Ende November 2017 wurde die Gebührensatzung für die Kinderbetreuungseinrichtungen unter der Prämisse neu gefasst, den Wünschen der Eltern nach kürzere Buchungszeit im Hort zu ermöglichen. Nun stellte sich eine erneute Wendung ein. „Das Landratsamt teilte mit, dass Eltern in den Kita-Gruppen nun, noch flexibler, für eine Woche auch täglich wechselnde Zeiträume buchen könnten. Die Kita-Förderung ist dadurch nicht gefährdet“, berichtete Scharf aus dem Gespräch. Die Berechnung und die daraus resultierende Gebührenordnung sei sehr komplex. „Die Leitung der Einrichtung wird durch die weitere Flexibilisierung kaum noch etwas mit pädagogischer Arbeit zu tun haben“, sagte Scharf, unterstützte jedoch der gesamte Gemeinderat die Maßnahmen. Die veränderte Satzung und die daraus resultierende Gebührenordnung erhielt das Votum des Rates.
Grünes Licht auch für die Lechfelder Straße: Nach einem Gespräch mit der Regierung von Schwaben kann es mit der Sanierung und der Umgestaltung weitergehen. Das sagte Bürgermeister Andreas Scharf in der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Die vom Gemeinderat beschlossene Planung einer durchgehenden Straßenbreite von 6,50 Metern, einem Hochbord und einem durchgehend zwei Meter breiten Gehweg ist förderfähig“, fasste Scharf zusammen. Auch die geplanten Parkbuchten auf der Südseite der Lechfelder Straße, von der Fuggerlinde bis zum Rathausplatz, fielen in diese Regelung hinein. Das Büro Steinbacher-Consult werde nun die Planung und Kostenschätzung ausarbeiten, um vor September den Zuschussantrag einreichen zu können, erläuterte er den weiteren Verfahrensablauf. Das aus den Reihen der Landwirte wegen der geringen Straßenbreite für Nutzfahrzeuge geforderte Halteverbot auf der Nordseite erteilte Scharf eine Absage. „Verkehrsrechtliche Beschränkungen sind im Förderantrag nicht möglich, Entscheidungen über Haltverbote können erst nach Inbetriebnahme und Abstimmung mit der Polizei diskutiert werden.“