Chefin für freche Ziegen und flauschige Hühner
Weil die Einrichtung über die Jahre stark gewachsen ist, bekommt das Königsbrunner Tierparadies Gut Morhard mit Elke Bäuml eine hauptamtliche Leiterin. Sie will neue Partnerschaften knüpfen und noch mehr Menschen anlocken
Die Ziegen auf Gut Morhard kennen die neue Leiterin des Tierparadieses im Süden der Brunnenstadt schon und kommen zutraulich näher, als Elke Bäuml das Gehege betritt. Zusammen mit Heinz Paula, dem Vorsitzenden des Tierheims Augsburg, zu dem Gut Morhard gehört, streichelt sie die schlauen Tiere. Denn die wissen genau, die beiden Menschen haben Leckerlis dabei. Bäuml ist seit dem 1. März im Amt und voller Pläne und Ideen, die sie in der Zukunft langsam, aber sicher umsetzen möchte. „Beispielsweise möchte ich Gut Morhard und die Senioren in und um Königsbrunn herum zusammenbringen“, sagt sie. Sie könnte sich vorstellen, eine mobile Station mit ausgewählten Tieren zu kreieren und damit in Seniorenheime zu fahren: „Hunde eignen sich gut zum Streicheln, natürlich muss ich darauf achten, dass jeweils ganz individuell entschieden wird, welche Tiere zu welchen Menschen passen.“Elke Bäuml ist gerade dabei, Kontakt aufzunehmen zu Senioreneinrichtungen und bittet die Institutionen, sich auch gerne bei ihr zu melden, um eine Zusammenarbeit aufzubauen.
Sie möchte die Tiere nicht nur zu den Senioren bringen, sondern auch sehr gerne die älteren Menschen zu den Tieren. Als Vorbild hat sie Lotte Zwiener vor Augen, die regelmäßig auf Gut Morhard vorbeischaut und die Tiere besucht und auch zu den Menschen auf dem Gnadenhof Kontakt hält. Heinz Paula bestätigt das und erzählt, dass Zwiener ein sehr gern gesehener Gast sei. „Ich finde das faszinierend, dieses Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier und welche Bedeutung dies für beide Seiten hat“, sagt Bäuml.
Das gegenseitige Miteinander sie gerne intensivieren. Mit vielen Kindergärten, Schulen und Vereinen gibt es bereits sehr erfolgreiche Kooperationen, was aber nicht bedeutet, dass da schon alle Kapazitäten ausgeschöpft sind. Auch würden sowohl Heinz Paula als auch Elke Bäuml es begrüßen, wenn noch viel mehr Menschen einfach so, privat am Nachmittag zu den Öffnungszeiten vorbeischauen würden. „Jeder kann einfach kommen, die Tür aufklinken und die Tiere besuchen. Es ist immer jemand von uns da und gibt auch gerne Auskunft, wenn jemand das erste Mal zu uns kommt“, sagt Bäuml.
Zu ihren neuen Aufgaben wird auch gehören, durch Werbung das Tierparadies noch bekannter zu machen. Denn es wächst seit seiner Gründung vor rund viereinhalb Jahren unaufhörlich und wird kontinuierlich ausgebaut. Das ist auch laut Paula der Grund dafür, jetzt eine eigene Leiterin eingestellt zu haben: „Wir sind an einem Punkt, wo wir jemanden brauchen, der Erfahrung in den Bereichen Organisation, Pädagogik und Leitung mitbringt, um das große Potenzial an Möglichkeiten optimal auszuschöpfen, das Gut Morhard bietet.“Elke Bäuml bringt aus seiner Sicht alle Voraussetzungen dafür mit. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern war viele Jahre lang als Teamleiterin in einer Schule in Augsburg tätig. Für sie ist es nochmals eine ganz neue Herausforderung, auf die sie sich sehr freut: „Mich interessiert neben den Naturschutzthemen auch der pädagomöchte gische Ansatz. Ich möchte die Menschen nicht nur für Tiere begeistern, sondern auch ein Bewusstsein für deren Bedürfnisse schaffen.“
Beispielsweise wäre es in ihren Augen optimal, wenn sich Eltern, bevor sie Haustiere anschaffen, erst mal auf Gut Morhard umschauen und sich informieren. Gerade Kaninchen seien ja beliebt, aber nicht wirklich immer gut geeignet als Schmusetier und landen dann immer wieder im Tierheim. Das Gleiche gilt auch für Hühner, die dann doch die Eier nicht so legen, wie gewünscht. Das müsse ja nicht sein, und somit gehört auch Prävention zu ihren Aufgaben.
Zu beiden Themenbereichen gibt es auf Gut Morhard noch im März Aktionen.