Die Wasserwacht sorgt sich um Unterkunft
Ihr Vereinsheim müsste dem Neubau des Hallendbads weichen. Der Bürgermeister verspricht eine Lösung
Es gab viel zu berichten bei der Jahreshauptversammlung der Wasserwacht Bobingen, obwohl, wie Vorsitzender Martin Gschwilm meinte, es eher ein ruhiges Jahr gewesen sei. Trotzdem gilt laut seinen Kollegen im Landkreis nach wie vor: Bobingens Wasserwacht ist mit ihren vielfältigen Aktionen ein echter Pluspunkt für den Ort und im Verband zudem oft Vorreiter – und Antreiber für Neuerungen.
Bürgermeister Bernd Müller war sich dessen bewusst, auch als es um das Bobinger Aquamarin ging: „Auch das Rathaus will künftig Schwimmen in Bobingen gewährleisten“, machte er deutlich. „Aber jetzt geht es eben um die Kosten und die Machbarkeit.“Derzeit werde an einem konkreten Konzept und belegbaren Zahlen gearbeitet. Das Signal an die Wasserwacht sei dennoch: „Die Belange der Ortsgruppe sind uns bekannt und werden auch ernst genommen“, so Müller, der auch auf das Wasserwachtsheim neben dem Hallenbad Bezug nahm, welches bei einem Abriss ebenfalls weichen müsste. „Wenn die Kosten erst einmal festgestellt sind, werden wir sicher eine Lösung finden“, sagte das Stadtoberhaupt, das zum Ende eine gute und unfallfreie Saison wünschte, denn „um den Schutz der Bevölkerung im Bad oder bei einer Naturkatastrophe zu organisieren, braucht man Menschen, die sich ehrenamtlich einsetzen. Das kann keine Kommune alleine stemmen“, meinte Müller.
Viel Lob gab es auch vom Vorsitzenden des BRK-Kreisverbandes Augsburg-Land, Paul Steidle. „Bobingen ist ein Rot-Kreuz-Zentrum, wir haben starke Einheiten hier“,
befand er und ermunterte: „Bleibt mit eurem Spirit dabei, tut weiterhin gemeinsam Gutes!“
Hans-Thomas von Albert meinte als Vertreter der Kreiswasserwacht zudem: „Bobingen ist eine der stärksten Ortsgruppen in der Kreiswasserwacht und mit am besten ausgestattet.
Die Leistung ist super und jeder setzt sich für die Gemeinschaft ein.“
Das zeigen auch die vielen Aktivitäten und Zahlen, von denen Martin Gschwilm und sein Team berichteten. So erzählte Jugendleiter Thomas Rottmair von dem wöchentlichen
Schwimmtraining, Kinderund Jugendgruppenstunden, Ausflügen, Festen, Kinobesuchen und Zeltlagern. Unzählige Vorbereitungsstunden wurden hierfür erbracht, ein Einsatz, der sicherlich auch für die große Beliebtheit der Wasserwacht bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich sei. Nachwuchs, den die Wasserwacht immer gut gebrauchen kann, denn die Einsätze sind vielfältig und die Zahl der erbrachten ehrenamtlichen Stunden enorm, wie der technische Leiter Michael Schnock zu berichten wusste.
Zum Wachdienst im Aquamarin und zur Verstärkung in Stegen am Ammersee sowie zu Übung und Ernstfall mit der Einsatzgruppe – da konnte Michael Schnock einiges aufzählen. „Vermisstensuche am Ilse- und Lautersee und an der Wertach, ein mutmaßlich festgefrorener Schwan: Insgesamt zu 18 Einsätzen und Einsatzübungen rückte die Wasserwacht Bobingen aus“, so Schnock.
„Wir sind gut vorzeigbar“, stellte Vorsitzender Martin Gschwilm zufrieden fest. Sicherlich auch ein Grund, weshalb die Ortsgruppe eine Delegation aus Marokko begrüßen durfte, die in ihrem Heimatland wasserwachtähnliche Strukturen aufbauen soll. Da gibt es in Bobingen allerhand zum Abschauen. Stolz zeigte sich Gschwilm auch auf die erbrachten Leistungen im Rettungsdienst und in der Sozialarbeit. Insgesamt wurden über 15 000 Stunden erbracht. „Mit Sorge denke ich trotzdem an die Baumaßnahmen in Verbindung mit dem Hallenbad“, so Gschwilm. Er denke jetzt schon daran, dass ein Ausweichquartier für die Gruppen- und Bürostunden, Aus-und Fortbildungen gefunden werden müsse. „Außerdem platzt unsere Fahrzeughalle mittlerweile aus allen Nähten, sodass wir auch hier dringend weitere Unterstellmöglichkeiten finden müssen“, meinte Martin Gschwilm. Es gibt also noch einiges, das die Wasserwacht auch in Zukunft beschäftigen wird.