Schwabmünchner Allgemeine

Stelldiche­in der Alltagshel­den

Beim Frühjahrsk­onzert in Langenneuf­nach zeigen die Künstler nicht nur ihr Talent an den Instrument­en. Warum am Ende Bauarbeite­r auf die Bühne kommen

- VON KARIN MARZ Langenneuf­nach

Etliche Alltagshel­den tummelten sich musikalisc­h während des Frühjahrsk­onzerts in der Schulturnh­alle in Langenneuf­nach. Ein buntes Potpourri aus passenden Melodien zu Kinderfilm­helden, Königen, Tempelritt­ern und Cowboys hatte Dirigent Maximilian Menz zusammenge­stellt und präsentier­te gemeinsam mit den Musikern ein abwechslun­gsreiches Konzert. Geboten waren auch alle Stilrichtu­ngen von Marsch, Polka, Klassikern bis hin zu modernen Stücken. Dass sogar die Musiker selbst zu Helden werden, damit überrascht­e die Kapelle die Besucher am Ende der Veranstalt­ung.

Viele bekannte Melodien weckten bei den Besuchern Erinnerung­en an ihre Kindheit und an ihre früheren „Helden“. Da fehlte selbstvers­tändlich die Musik aus der „Augsburger Puppenkist­e“nicht und Musiker Alois Haas wurde sogar zum „Held“und pfiff verkleidet als Zugschaffn­er zur musikalisc­hen Abfahrt. Auch bei den Titelmelod­ien der bekannten Kinderfilm­e wie „Heidi“, „Pip- Langstrump­f“, „Schlümpfe“und „Biene Maja“fühlten sich etliche Besucher wieder in ihre Kindheit zurückvers­etzt. Unterstric­hen wurde die geschickte musikalisc­he Darbietung der Kapelle von einer Diashow mit passenden Bildern zur Musik.

Gekonnt setzen die Musiker auch das Medley „Assassin’s Creed“um, dass Dirigent Menz arrangiert hatte. Mit ihren Instrument­en verstanden die Musiker es, die spannungsg­eladene und kämpferisc­he Musik der Computersp­ielserie um die historisch­en Kämpfern umzusetzen.

Gut angekommen ist beim Publikum auch die Polka „Von Freund zu Freund“von Martin Scharnagl, bei dem die Musiker Christian Knoll (Trompete), Roswitha Haas (Tenorhorn) sowie Alois Haas (Tuba) einen Soloauftri­tt hatten. Genauso gefallen hat den Besuchern auch das Medley verschiede­ner bekannter Melodien von Phil Collins, der zu den erfolgreic­hsten Musikkünst­lern weltweit zählt. Eine ganz andere Stilrichtu­ng schlugen die Musiker dann mit der kraftvolle­n Ouvertüre des „Messiah“von Georg-Friedrich Händel sowie dem feierliche­n Marsch „König Ludwig II“von Georg Seifert ein.

Clarissa Beck, Leiterin der Jugendkape­lle, hatte für den Auftritt ebenso das Motto „Alltagshel­den“ausgesucht. Die Jungmusike­r ließen musikalisc­h die Helden aus der „Muppet Show“aufleben und spielten die „Tell Saga“über den Schweizer Wilhelm Tell. Mit im Repertoire hatte die Jugendkape­lle die zauberhaft­e Melodie „Accidental­ly in Love“über den Filmhelden „Shrek“, die bei den Besuchern gut angekommen ist.

Wie es Michael Flatley geschafft hatte, seinen Traum vom Tanzen zu verwirklic­hen, zeigten die Musiker geschickt mit der rhythmisch­en und mitreißend­en Darbietung von „The Lord of the Dance“. Und in die Welt der gruseligen Geisterjäg­er tauchten die Musiker das Publikum schließpi lich mit der sehr bekannten Melodie des Films „Ghostbuste­rs“ein und verbreitet­en zum Schluss spannungsg­eladene Nervenkitz­el aus dem Wilden Westen zu „Moment for Morricone“.

Eine Überraschu­ng wartete am Schluss des Konzerts auf die Besucher: Vorsitzend­er Michael Egger berichtete über den Umbau des ehemaligen Feuerwehrh­auses zum Musikerhei­m, den der Verein in Eigenleist­ung schultern möchte. Als er ansprach, dass hierfür noch weitere Helfer gesucht werden, marschiert­en die Schlagzeug­er als Bauarbeite­r verkleidet in die Halle. Sie gaben Dirigent Menz einen Malerpinse­l in die Hand und zeigten mit einer kleinen Einlage, welche Bauarbeite­n in den nächsten Monaten auf die Musiker zukommen werden.

Begeistert waren die Gäste dann von der musikalisc­hen Zugabe: Die Bauarbeite­r rieben Schleifpap­ier aneinander und begleitete­n musikalisc­h das von der Kapelle gespielte Stück „Sandpaper Ballet“von Leroy Anderson. Dieses amüsante Schauspiel gefiel dem Publikum und honorierte es mit tosendem Beifall.

In den nächsten Monaten greifen die Musiker zum Malerpinse­l

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Foto: Karin Marz Als Bauarbeite­r verkleidet hatten sich die vier Schlagzeug­er und zeigten mit einer Einlage, dass bald viel Arbeit auf die Musiker zukommen wird.

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