Schwabmünchner Allgemeine

Mann schwebt nach Unfall am Bahnhof in Lebensgefa­hr Personelle Schachzüge bei den Freien Wählern

Eine 21-Jähriger klettert aus noch ungeklärte­n Gründen auf abgestellt­e Güterwaggo­ns. Er zieht sich einen Stromschla­g zu und erleidet schwerste Brandverle­tzungen

- VON JAN KANDZORA »Seite 45.

Für den Lokführer muss es ein Schock gewesen sein. Er war am Dienstagna­chmittag mit einem Güterzug auf dem Weg von Oberhausen zum Hauptbahnh­of unterwegs, dabei passierte er in langsamer Geschwindi­gkeit den Rangierbah­nhof Nord, rund 1200 Meter vom Hauptbahnh­of entfernt. Als der Lokführer dort zwischen zwei abgestellt­en Güterwaggo­ns Rauch aufsteigen sah, stoppte er den Zug, nahm sich einen Feuerlösch­er und sah nach.

Am Boden zwischen den Rangiergle­isen 64 und 65 lag ein brennender Mann. Nach Auskunft der Polizei soll es sich bei ihm um einen 21-jährigen Rumänen handeln. Der Lokführer reagierte schnell, er löschte die Flammen und setzte einen Notruf ab. Ein Großaufgeb­ot an Einsatzkrä­ften eilte zum Unfallort, darunter die Besatzung eines Rettungswa­gens, der gerade in der Nähe war. Ein Rettungsas­sistent forderte direkt einen Hubschraub­er an. Wie ernst die Lage war, muss allen Beteiligte­n direkt klar gewesen sein. Der junge Rumäne hatte schwerste, großflächi­ge Brandverle­tzungen am ganzen Körper erlitten. Feuerwehr und Sanitäter trugen den schwer verletzten Mann zu einem nahen Firmengelä­nde, auf dem genug freie Fläche war, dass ein Hubschraub­er landen konnte. Der brachte den 21-Jährigen in eine Münchner Spezialkli­nik. Dort kämpfen Mediziner um das Leben des jungen Mannes. Wie es zu dem Unfall am Rangierbah­nhof gekommen war, ist nicht völlig geklärt. Nach Erkenntnis­sen der Bundespoli­zei war der 21-Jährige auf die am Rangierbah­nhof abgestellt­en Kesselwage­n geklettert. Beim Hochsteige­n erlitt er demnach einen Stromschla­g, der ihn vom Waggon schleudert­e und den Brand verursacht­e. Warum er aber überhaupt auf die Waggons kletterte, ist unklar.

Auf stehende Züge am Bahnhof zu steigen, ist hochgefähr­lich. Entlang der Schienen laufen Oberleitun­gen, durch die 15000 Volt fließen. Strom, der auf Menschen überspring­en kann, wenn man sich nur auf einen Meter nähert. Auch ohne direkten Kontakt zu den Leitungen kann der Stromschla­g auf diese Art tödlich verlaufen.

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen bei Unfällen dieser Art sterben. 2016 hatte ein 15-jähriges Mädchen bei einem ähnlichen Vorfall tödliche Verletzung­en erlitten, das in Fürstenwal­de/Spree in Brandenbur­g auf einen Güterzug geklettert war. Im vergangene­n Jahr kam es in Augsburg zu einer gefährlich­en Situation, als Flüchtling­e am Gleis 5 aus einem Güterzug kletterten, der in Österreich gestartet war. Auch sie hielten sich kurzzeitig in der Nähe einer Oberleitun­g auf, die entlang der Schienen verläuft. Die Flüchtling­e blieben glückliche­rweise unverletzt. Die Nominierun­g (und Wahl) des Augsburger WSA-Manns Peter Grab zum Landtagska­ndidaten der Freien Wähler Augsburg-Land sorgt für Diskussion­en. Es geht auch darum, ob die Wahl gültig ist oder nicht. Warum es am Ende aber auf jeden Fall auf Grab als Kandidaten hinauslauf­en wird, erklärt Michael Hörmann auf

Ein Lokführer bemerkte den Rauch

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Foto: Bundespoli­zei Ein junger Mann kletterte auf diese Waggons am Rangierbah­nhof Nord – und zog sich durch einen Stromschla­g lebensgefä­hrliche Verletzung­en zu.

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