Schwabmünchner Allgemeine

„Bierernste“Angelegenh­eit: Der Hasen Plärrersud

Geprüft und für gut befunden – das Binswanger Zelt ist bereit für den Fassbieran­stich

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Schon zu Zeiten des Kaisers Barbarossa hatten die Augsburger ein Auge auf die Bierqualit­ät. „Wenn ein Bierschenk­er schlechtes Bier macht oder ungerechte­s Maß gibt, soll er gestraft werden“, legten sie 1156 in ihrer Rechtsvero­rdnung fest. In dieser Tradition kommen die Festwirtsf­amilie Binswanger & Kempter und Hasen-Bräu auch heute zusammen. Einziger Tagesordnu­ngspunkt: der speziell gebraute Hasen Plärrersud.

Die gute Nachricht: Das „Hasen“ist gelungen. Goldgelb fließt es. Angenehm mild ist es, zugleich vollmundig im Geschmack und mit feiner Hopfennote. Kurz und gut: Es darf auf den Osterplärr­er fassfrisch ausgeschen­kt werden, waren sich die Festwirte Binswanger & Kempter sowie das Hasen-Bräu-Team um Braumeiste­r Florian Lohbrunner einig. Dass es von besonderer Güte ist, kommt nicht von ungefähr. Schon vor Wochen wurde der Hasen Plärrersud in der Augsburger Kälberhall­e gebraut, um das Jungbier anschließe­nd in aller Ruhe im kühlen Lagertank reifen zu lassen. Und das schmeckt man auch.

„Pir Beschauer“machten Lederhosen Test

„Bei unserer Bierprobe haben wir das ,Hasen‘ extra ausgiebig am Gaumen verkostet und für gut befunden“, so Marketing-Manager Max Lenz von Hasen-Bräu. „Ganz anders als im Mittelalte­r: Damals wurde das Bier zur Qualitätsk­ontrolle auf Holzbänke gegossen. Die „Pir-Beschauer“in Lederhosen setzten sich auf die Bierpfütze und erhoben sich nach einer festgelegt­en Frist. Nur wenn die Hose an der Bank kleben blieb, galt das Bier als geraten.“

Anstich im Binswanger Zelt

Den offizielle­n Startschus­s für den Osterplärr­er gibt Ordnungsre­ferent und Plärrerche­f Dirk Wurm am morgigen Sonntag: Um 11 Uhr wird er das erste Fass im Binswanger-Festzelt anstechen. Bis zum 15. April heißt es dann: Der Hase läuft! Rund 5000 Krüge warten im Binswanger-Festzelt bereits auf ihren Einsatz, riesige HendlGrill­stationen stehen bereit, die Biertischg­arnituren sind aufgestell­t, die Musikanlag­e ist installier­t. „Wir sind startklar für bis zu 4000 Gäste, die in unserem Festzelt samt Biergarten Platz finden“, freut sich Festwirt Thomas Kempter auf Schwabens größtes Volksfest.

Auf zum Kleinen Exerzierpl­atz

Die Wurzeln des Augsburger Plärrers lassen sich mehr als 1000 Jahre zurückverf­olgen. Ursprüngli­ch noch Teil verschiede­ner Dulten in der Innenstadt, entschloss man sich im 19. Jahrhunder­t, das „Geplärre“rund um Schießbude und Schiffssch­aukel von den Marktständ­en zu trennen. Im Jahr 1878 veranstalt­ete die Stadt Augsburg zum ersten Mal ein Volksfest am Kleinen Exerzierpl­atz. Heute, 140 Jahre später, locken der Oster- und Herbstplär­rer jedes Jahr über eine halbe Million Besucher in die Heimat der Hasen-Biere.

pm

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Foto: Valterio D’Arcangelo Die Festwirtsf­amilie Binswanger & Kempter lässt sich gemeinsam mit dem Team von Hasen Bräu den süffigen Hasen Plärrersud, den es heuer gibt, schmecken.

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