Burn out und Depression plagen Bauern
Landwirte treffen sich am Mittwoch in Bobingen
Bobingen Burn-out und Depression sind laut Sozialversicherung Landwirtschaft, Forst und Gartenbau die zweithäufigste Ursache für Erwerbsminderungen. Dipl.-Psychologe Reinhard Weber nimmt daher bei einem Vortrag in Bobingen die besonderen Belastungen von Bauern und Bäuerinnen im Vergleich zu anderen Berufsgruppen in den Blick, weist auf erste Alarmzeichen hin und stellt Präventionsstrategien sowie Therapieprogramme vor.
Er sagt, Bauern haben einen sehr „hohen Arbeitsethos“, was sicher auch in der starken emotionalen Verbundenheit mit dem Generationenerbe begründet sei. Das könne in eine zu hohe Arbeitsbelastung münden, bis hin zur Selbstausbeutung: „Der Hof zählt dann mehr als die Menschen auf dem Hof.“Sehr belastend seien meist ungeklärte Hofnachfolgen.
Oft reichen die Erlöse nicht, um Hilfskräfte einstellen zu können
Hinzu komme: Der ökonomische Zwang zum Wachstum führe häufig zu Betriebsstrukturen, die von den Familienarbeitskräften nur noch gerade so bewältigt werden können, während die Erlössituation zu schlecht ist, um Hilfskräfte einstellen zu können. Aber auch bei Einkommenskombinationen, Ökolandbau mit Direktvermarktung usw. kann es zu Arbeitsüberlastung kommen.
Das alles ist im ersten Teil des Abends am Mittwoch, 4. April, ab 20 Uhr Thema im Gasthaus Sonne an der Lindauer Straße in Bobingen. Im zweiten Teil ab 21.30 Uhr folgen Neuwahlen und die Regularien der öffentlichen Mitgliederverssammlung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in Bayerisch Schwaben.