Schwabmünchner Allgemeine

Senioren pflegen und Angehörige entlasten

Individuel­le Lösungen: Die Nachfrage ist in drei Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen

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Landkreis Fehlende Pflegekräf­te, berufstäti­ge Angehörige und immer mehr Altersarmu­t – dies sind die Faktoren, die Beratungsa­ngebote für Senioren immer wichtiger werden lassen. Auswirkung­en hat dieser demografis­che Wandel auch auf die Seniorenbe­ratung des Landkreise­s Augsburg. Im Jahr 2017 hatten die vier teilzeitbe­schäftigte­n Beraterinn­en insgesamt 2700 Kontakte zu 772 Betroffene­n und 631 Angehörige­n. Das ist gegenüber dem Jahr 2014 eine Steigerung um nahezu ein Drittel.

Der Schwerpunk­t der Arbeit der Seniorenbe­ratung liegt in der Informatio­n über Möglichkei­ten der häuslichen Versorgung und in der Unterstütz­ung bei der Entwicklun­g individuel­ler Lösungen. Die Beraterinn­en sind behilflich bei der Suche nach Entlastung­sangeboten wie zum Beispiel Tagespfleg­e, Kurzzeitpf­lege oder anderen Betreuungs­möglichkei­ten. Damit verbunden ist immer auch die Aufklärung über die zustehende­n finanziell­en Leistungen.

Allerdings registrier­t der nun veröffentl­ichte Jahresberi­cht auch, dass es in vielen Fällen keinerlei Kontakt zu Angehörige­n und Betroffene­n gab. Eine immer größere Nachfrage verzeichne­t die Fachstelle jedoch beispielsw­eise bei Gesprächsk­reisen für pflegende Angehörige und Angehörige von Demenzkran­ken. Hie wurden 44 Treffen organisier­t, zudem gab es sechs Schulungen zum Thema „Kommunikat­ion mit Demenzkran­ken“. Die ehrenamtli­chen Wohnberate­r des Landkreise­s, die von der Seniorenbe­ratung koordinier­t werden, verzeichne­ten 77 Beratungsf­älle. Die Seniorenbe­ratung setzt daher auf folgende Schwerpunk­te:

● Gesprächsk­reise Die Unterstütz­ung und Entlastung von pflegenden Angehörige­n steht im Mittelpunk­t der Arbeit. Denn bei der Betreuung eines pflegebedü­rftigen oder an Demenz erkrankten Angehörige­n tragen die Familien die Hauptlast. Für sie bietet die Seniorenbe­ratung, Fachstelle für pflegende Angehörige, Beratung und Unterstütz­ung in persönlich­en und familiären Konfliktsi­tuationen. In Gesprächsk­reisen haben pflegende Angehörige und Angehörige von Demenzkran­ken die Möglichkei­t, mit anderen Betroffene­n in ungezwunge­ner Atmosphäre Erfahrunge­n auszutausc­hen und Informatio­nen zu erhalten. Die Gesprächsk­reise finden jeweils monatlich in Gersthofen, Diedorf, Königsbrun­n und Meitingen statt.

● Demenzbera­tung Ein weiterer Schwerpunk­t liegt in der individuel­len Demenzbera­tung. Zudem bietet die Seniorenbe­ratung für Angehörige von Demenzkran­ken Schulungen zum verständni­svollen Umgang und zur richtigen Kommunikat­ion mit altersverw­irrten Menschen an. Die mit der Krankheit Demenz verbundene­n Veränderun­gen und Beeinträch­tigungen führen häufig zur Überforder­ung der Angehörige­n. Die Wesensverä­nderung stört die Kommunikat­ion und erschwert den Umgang mit ihnen.

● Wohnberatu­ng Zunehmende körperlich­e Einschränk­ungen und Alterserkr­ankungen können das Leben in der eigenen Wohnung erschweren. Eine seniorenge­recht gestaltete Wohnung ist eine wichtige Voraussetz­ung, um auch im Alter zu Hause wohnen und versorgt werden zu können. Die Wohnberate­r geben Anregungen darüber, wie die Wohnung an die veränderte­n Fähigkeite­n und Bedürfniss­e angepasst werden kann.

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Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r Der Schwerpunk­t der Arbeit der Seniorenbe­ratung liegt in der Informatio­n über Mög lichkeiten der häuslichen Versorgung und in der Unterstütz­ung bei der Entwicklun­g individuel­ler Lösungen.

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