Alle wollen Stein und Kammer sehen
Die Grabeskirche spielt an Ostern eine wichtige Rolle
Diese Kirche ist von verwinkelten Gassen und mehreren Höfen umgeben. Ganz schön unübersichtlich! Doch im Inneren der Kirche verliert man noch leichter den Überblick. Wege führen in viele Richtungen und es gibt unterschiedliche Stockwerke.
Die Kirche heißt Grabeskirche. Sie steht in Jerusalem, einer Stadt im Nahen Osten. Bestimmt hast du schon mal von Jerusalem und dem Land Israel gehört. „Viele Bibelgeschichten spielen hier“, sagt Regula Alon. Sie kennt sich gut mit der Geschichte der Stadt aus.
Auf dem Dach leben Mönche aus Äthiopien
In Jerusalem spielt zum Beispiel die Ostergeschichte. „Darin wird erzählt, wie Jesus gekreuzigt und zu Grabe gelegt wurde und dann von den Toten auferstanden ist.“Viele Christen besuchen Jerusalem deshalb. Sie gehen zu den Orten, die in den Bibelgeschichten eine wichtige Rolle spielen und gedenken dort Jesus. Denn im Christentum spielt Jesus eine bedeutende Rolle.
Gleich mehrere wichtige Orte liegen direkt in der Grabeskirche. Viele Menschen wollen zum Beispiel einen bedeutenden Stein sehen und anfassen, den Salbungsstein. „Nachdem Jesus am Kreuz gestorben ist, wurde er unten auf den Salbungsstein gelegt“, erklärt Regula Alon.
Heute fallen Gläubige vor der Steinplatte oft auf die Knie. Sie berühren diese mit den Händen und weinen oder küssen den Stein. Manche bringen auch Sachen mit. Sie glauben, dass Sachen bei einer Berührung mit dem Stein heilig werden.
Unter einer großen, hellen Kuppel im hinteren Teil der Kirche steht eine Kammer. Drumherum versammelt sich jeden Tag eine Menschenmenge, die hineinmöchte. Denn in der Kammer befindet sich der Geschichte nach die Stelle, an der Jesus begraben wurde. Wenige Tage später soll er auferstanden sein. Das feiern Christen seit über 2000 Jahren als Osterfest. Für sie ist die Grabeskirche wegen der bedeutenden Orte darin superwichtig.
Verschiedene christliche Gruppen teilen sich die Kirche – auch wenn die Nachbarn nicht immer gut miteinander auskommen. Für einen Bereich ist zum Beispiel die römisch-katholische Kirche verantwortlich. Zu diesen Christen gehören auch in Deutschland viele Menschen. Auf dem Dach dagegen leben christliche Mönche aus dem Land Äthiopien. (dpa)