Schwabmünchner Allgemeine

Alle wollen Stein und Kammer sehen

Die Grabeskirc­he spielt an Ostern eine wichtige Rolle

- VON JENNIFER HECK

Diese Kirche ist von verwinkelt­en Gassen und mehreren Höfen umgeben. Ganz schön unübersich­tlich! Doch im Inneren der Kirche verliert man noch leichter den Überblick. Wege führen in viele Richtungen und es gibt unterschie­dliche Stockwerke.

Die Kirche heißt Grabeskirc­he. Sie steht in Jerusalem, einer Stadt im Nahen Osten. Bestimmt hast du schon mal von Jerusalem und dem Land Israel gehört. „Viele Bibelgesch­ichten spielen hier“, sagt Regula Alon. Sie kennt sich gut mit der Geschichte der Stadt aus.

Auf dem Dach leben Mönche aus Äthiopien

In Jerusalem spielt zum Beispiel die Ostergesch­ichte. „Darin wird erzählt, wie Jesus gekreuzigt und zu Grabe gelegt wurde und dann von den Toten auferstand­en ist.“Viele Christen besuchen Jerusalem deshalb. Sie gehen zu den Orten, die in den Bibelgesch­ichten eine wichtige Rolle spielen und gedenken dort Jesus. Denn im Christentu­m spielt Jesus eine bedeutende Rolle.

Gleich mehrere wichtige Orte liegen direkt in der Grabeskirc­he. Viele Menschen wollen zum Beispiel einen bedeutende­n Stein sehen und anfassen, den Salbungsst­ein. „Nachdem Jesus am Kreuz gestorben ist, wurde er unten auf den Salbungsst­ein gelegt“, erklärt Regula Alon.

Heute fallen Gläubige vor der Steinplatt­e oft auf die Knie. Sie berühren diese mit den Händen und weinen oder küssen den Stein. Manche bringen auch Sachen mit. Sie glauben, dass Sachen bei einer Berührung mit dem Stein heilig werden.

Unter einer großen, hellen Kuppel im hinteren Teil der Kirche steht eine Kammer. Drumherum versammelt sich jeden Tag eine Menschenme­nge, die hineinmöch­te. Denn in der Kammer befindet sich der Geschichte nach die Stelle, an der Jesus begraben wurde. Wenige Tage später soll er auferstand­en sein. Das feiern Christen seit über 2000 Jahren als Osterfest. Für sie ist die Grabeskirc­he wegen der bedeutende­n Orte darin superwicht­ig.

Verschiede­ne christlich­e Gruppen teilen sich die Kirche – auch wenn die Nachbarn nicht immer gut miteinande­r auskommen. Für einen Bereich ist zum Beispiel die römisch-katholisch­e Kirche verantwort­lich. Zu diesen Christen gehören auch in Deutschlan­d viele Menschen. Auf dem Dach dagegen leben christlich­e Mönche aus dem Land Äthiopien. (dpa)

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Foto: Mahmoud Illean/dpa Auf diesem Salbungsst­ein soll Jesus ge legen haben, nachdem er starb, heißt es.
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Foto: Jennifer Heck/dpa So sieht die Grabeskirc­he von außen aus.
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Foto: Sebastian Scheiner/dpa Das ist die Grabkapell­e in der Grabeskir che.

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