Schwabmünchner Allgemeine

Kita Debakel: Stadt und Jugendamts Leiterin verhandeln

Die Versetzung von Sabine Nölke-Schaufler ins Sozialrefe­rat ist noch nicht in trockenen Tüchern. Die SPD begrüßt die Absetzung der Behörden-Chefin und nimmt ihren Bürgermeis­ter Stefan Kiefer in die Pflicht

- VON STEFAN KROG

Die berufliche Zukunft von Jugendamts-Leiterin Sabine NölkeSchau­fler ist weiter unklar. Die Stadt hatte sie nach dem Kita-Zuschuss-Debakel als Behördenle­iterin abgesetzt und möchte ihr „eine angemessen­e Stelle im Sozialrefe­rat“anbieten. Wie Sozialbürg­ermeister Stefan Kiefer (SPD) gestern auf Anfrage bestätigte, gab es inzwischen eine Unterredun­g zwischen Stadt und Nölke-Schaufler im kleinen Kreis. Alle Seiten haben Stillschwe­igen vereinbart. Das lässt darauf schließen, dass noch weitere Gespräche folgen. Für den Moment ist damit aber noch unklar, ob Nölke-Schaufler ihre Versetzung akzeptiert oder dagegen klagt.

Zentrale Themen dürften dabei Aufgabenzu­schnitt und Gehalt sein. Als Nölke-Schaufler vor vier Jahren die Behörde übernahm, war die Stelle des Jugendamts­leiters in die Besoldungs­gruppe A15 eingestuft (je nach Erfahrung des Beamten sind das in etwa zwischen 5000 und 6000 Euro Gehalt monatlich). Zur Frage, wie die Stelle im Sozialrefe­rat eingruppie­rt wäre, äußert sich die Stadt nicht. Offen ist auch, ob es sich um eine bestehende Stelle handelt oder ob eine neue Stelle für die Sozialpäda­gogin geschaffen würde.

Die SPD-Stadtratsf­raktion begrüßte gestern die Absetzung Nölke-Schauflers als Jugendamts­leiterin als „notwendige­n Schritt“. Dass Kiefer sich die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht habe, zeige der zeitliche Ablauf, hieß es gestern von dessen Partei. Sie hatte vergangene Woche den Druck auf ihren Bürgermeis­ter öffentlich erhöht und zügige Antworten verlangt. Bei der Stadt ist das Problem bereits seit Februar bekannt, vorvergang­ene Woche wurde es öffentlich.

„Die Entscheidu­ng zur Abberufung von Amtsleiter­in Sabine Nölke-Schaufler macht deutlich, dass die Stadtregie­rung die Aufarbeitu­ng der Ursachen, die zu der verspätete­n Antragsabg­abe geführt haben, sehr ernst nimmt. Angesichts des drohenden Schadens von 28,5 Millionen Euro ist das ein wichtiges Signal“, so Heinrich.

Wie berichtet hatte das Jugendamt im vergangene­n Jahr einen Zuschussan­trag über 28,5 Millionen Euro für den Betrieb von freien Kitas mit einem Werktag Verspätung gestellt. Das bereits ausbezahlt­e Geld muss nun möglicherw­eise zurückgeza­hlt werden.

Man vertraue Kiefer, so die SPD, dass dieser alles dafür tun werde, „damit sich ein solcher Fehler in seinen Ämtern nicht wiederhole­n kann“. Die Stadt müsse die Gespräche mit dem Freistaat nun fortführen, um eine Rückzahlun­gsforderun­g zu verhindern.

FW-Stadtrat Volker Schafitel sagte gestern, dass die Absetzung Nölke-Schauflers „nur ein erster Schritt“sein könne. Er hält ein Disziplina­rverfahren gegen sie und die Sachbearbe­iter für geboten. Die Stadt prüft dies momentan. Zudem sei ein Rücktritt Kiefers als politisch Verantwort­lichem angezeigt.

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