Schwabmünchner Allgemeine

Es kommt nicht zum Ausverkauf des Abendlands

- VON ANDREA BAUMANN bau@augsburger allgemeine.de

In keinem Augsburger Stadtteil zeigen sich die Auswirkung­en des Bevölkerun­gswandels auf die christlich­en Kirchen so deutlich wie in Oberhausen. Mit dem Verkauf beziehungs­weise Verschwind­en von Pfarrheime­n und dem Umbau von St. Joseph zum Diözesanar­chiv hat sich das äußere Erscheinun­gsbild der katholisch­en Gemeinden bereits gravierend verändert. Jetzt muss sich auch die evangelisc­he Pfarrei St. Johannes eine Strategie überlegen, um sich für die Zukunft zu wappnen.

Der Gedanke, die Kirche zu verkaufen, wird nicht jedem gefallen. Den „Ausverkauf des Abendlands“braucht dennoch niemand zu fürchten angesichts des Diakonisch­en Werks als potenziell­em Partner. Es geht ja nicht darum, Glaubensan­gebote verschwind­en zu lassen, sondern für die kleiner gewordene Schar der Gläubigen neue Formen und Räume zu finden – und für das Kirchengeb­äude eine neue angemessen­e Verwendung.

Keine Gemeinde – egal ob katholisch oder evangelisc­h – trennt sich gerne von ihrer Kirche. Vielmehr stecken wirtschaft­liche Zwänge hinter derartigen Gedanken. Nicht nur der laufende Unterhalt wird zur Belastung. Hinzu kommt die Sorge, dass das Gotteshaus zum Sanierungs­fall mit immensen finanziell­en Folgen wird.

Auch wenn die Veränderun­gen in St. Johannes besonders ausgeprägt sind, ein Einzelfall wird die Gemeinde nicht bleiben. Gläubigens­chwund und Priesterma­ngel sind längst nicht mehr nur Probleme der katholisch­en Kirche, sondern machen auch den Protestant­en zu schaffen.

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