„Sei treu und einig, wie es deutsche Art“
Die Zeitungen in diesen Tagen vor 100 Jahren in der Heimat sind voll von Todesanzeigen. Auch in der und der
Etwa:
München-Augsburger Abendzeitung Neuen Augsburger Zeitung. „Von tiefstem Schmerz erfüllt teilen wir mit, dass unser guter, braver, hoffnungsvoller Sohn, Bruder und Neffe Otto Hofmiller, 19 1/2 Jahre alt, Fähnrich im 12. Bayer. Inf.-Regt., am 4. April bei einem Sturmangriff in treuester Pflichterfüllung den Heldentod fand.“„Nach 3 1/2-jähriger, treuester Pflichterfüllung erlitt infolge eines Inf.-Kopfschusses mein heißgeliebter, einziger, hoffnungsvoller Sohn, Herr Franz Mühlberger, Stud. jur., Leutnant d. Res., im 9. Bayer. Feldartillerie-Regiment, kommandiert zum 20. Infanterie-Regiment, Inhaber des Bayer. Militär-Verdienstordens 4. Klasse mit Schwertern, des Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klasse, am 4. April im 24. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland. Mit ihm wurde mein letztes Glück, mein Alles in fremder Erde bestattet.“
Oder: Die Häufung hat einen Grund: Es ist die große Westoffensive Ludendorffs, die letztlich am 8. April scheitert. Und zwischen den Todesanzeigen dichtet ein „G. Gail“am 16. 4. 1918 in der
NAZ: „Der letzte Hieb! Du deutsches Volk, brauchst nicht verzagen! / Die Siegesbotschaft, die zur Heimat dringt, / Läßt dich mit Recht, die feste Hoffnung wagen, / Daß glücklich auch der letzte Hieb gelingt. / Ball fest die Faust um deines Schwertes Knauf, / Schwing unentwegt es mit der alten Kraft, / Dann hemmt dich nichts im kühnen Siegeslauf, / Denn Friede wird nur so allein geschafft. / Und kostet es noch manches junge Leben, / Das du gehegt mit nimmermüder Liebe, / Das sei dein Trost, dass du es hingegeben, / Dem Vaterland zu seinem letzten Hieb! // Du deutsches Volk! Jetzt darfst du nicht verzagen. / Im Opferwillen für dies letzte Ringen! / Erfülle mehr denn je in diesen ernsten Tagen / Die Heimatpflicht, dann wird der Hieb gelingen / … / Sei treu und einig, wie es deutsche Art. / Bau’ und vertrau’ auf deine Kraft und gib / Dem Vaterlande, was du dir erspart, / Gib’s ihm vertrauensvoll zum letzten Hieb!“