Wie Hessing die Parksituation verbessern will
Immer wieder klagen Nachbarn, dass Besucher und Mitarbeiter der Kliniken die Wohnstraßen zuparken
Wenn im Augsburger Stadtteil Göggingen die Rede ist von Parkplätzen und Parksuchverkehr, fällt bei den Anwohnern schnell der Name der Hessing Stiftung. Rund um die Orthopädischen Kliniken, die Geriatrie und die HessingparkClinic ist es tagsüber fast unmöglich, einen Parkplatz zu finden. Die Anwohner machen dafür neben Patienten vor allem die Mitarbeiter der Kliniken verantwortlich, die sich lieber in eine Nebenstraße stellen, als den kostenpflichtigen Mitarbeiterparkplatz zu nutzen.
Leserbriefschreiber mutmaßen darüber hinaus, dass Hessing nicht genügend Parkplätze zur Verfügung hat, um alle Besucher unterzubringen.
Dieser Vermutung widerspricht Hessing-Direktor Markus Funk. 390 Parkplätze gibt es derzeit bei Hessing – gesetzlich gefordert seien 273. Die Zahlen werden sich auch nicht wesentlich ändern, wenn die Mitarbeiterplätze auf dem verkauften Gelände gegenüber der Geriatrie wegfallen, verspricht er. Derzeit dort 147 Parkplätze ausgewiesen, doch aufgrund fehlender Bodenmarkierungen parkten dort durchschnittlich nie mehr als 90 bis 100 Autos, wie eine Zählung im ver- Jahr ergeben habe. Gerade wird der neue Mitarbeiterparkplatz an der Butzstraße errichtet. Dass dafür einige große Bäume gefällt werden mussten, hatte wiederseien um zu einiger Aufregung bei Anwohnern geführt, die eine Verschandlung des historischen Ensembles befürchten, wie auch aus Anrufen in unserer Redaktion zu erfahgangenen ren war. Insgesamt 14 Bäume und einige Sträucher wurden entfernt, bestätigt Funk. Die Gestaltung des Parkplatzes sei mit den zuständigen Behörden und auch dem Denkmalschutz abgestimmt. Anstelle der gefällten Bäume würden 24 neue Bäume gepflanzt, darunter rotblühende Kastanien, Spitzahornbäume und Hopfenbuchen. Auch die Büsche würden ersetzt, die Parkfläche begrünt und mit Rasengittern ausgelegt. „Der Parkplatz wird schön gestaltet und ein vorteilhafter Anblick für die Nachbarn“, so Funk. 96 markierte Parkplätze sollen so entstehen.
Um das Parkproblem in den Griff zu bekommen, werden künftig keine festen Plätze mehr vergeben, sondern die Mitarbeiter können nach Bedarf mit einem Chip auf den Parkplatz fahren. „Bislang standen in der Urlaubszeit viele Plätze leer“, habe die Zählung ergeben. Das neue System käme vor allem Gelegenheitsfahrern zugute, die normalerweise mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit kämen. Hier herrsche großes Interesse, so Funk.
Dass sich Hessing-Mitarbeiter in die Wohnstraßen stellen, um sich Parkgebühren zu sparen, stößt beim Chef auf wenig Verständnis. „Die Mitarbeiterparkplätze kosten sieben Euro im Monat – das sollte drin sein“, sagt er. Künftig werde jeder Parkvorgang gesondert abgerechnet. „Wir versuchen viel, um den Mitarbeitern das Parken so angenehm wie möglich zu machen, aber außer dem freundlichen Appell, sich nicht in die Nebenstraßen zu stellen, können wir nicht so arg viel machen“, so Funk.
Vom Tisch ist wohl das geplante Parkdeck entlang der Singold bei der Geriatrie. Ein Parkhaus für geschätzte 2,5 Millionen Euro sei derzeit nicht sinnvoll und müsste ja über die Parkgebühren refinanziert werden, sagt der Hessing-Direktor. „Und schöner würde die Anlage dadurch sicherlich auch nicht“, gibt er zu bedenken.
Wenn es weiterhin Probleme mit den Parkern gebe, sei er gern auch zu einem Gespräch mit den Anwohnern bereit, so Funk. „Uns ist an einem guten Verhältnis zu den Nachbarn gelegen“, sagt er.