Die Politik darf sich keine Pause gönnen
In den vergangenen zehn Jahren hat der Bestand an Kraftfahrzeugen im Landkreis um fast 20 Prozent zugenommen. Angesichts dieser Zahl sind Fahrgastzuwächse von zwölf oder sechs Prozent auf Regionalbahnstrecken dann gar nicht mehr so toll. Aber sie sind deutlich besser als nichts und zeigen, dass Investitionen in Züge und Schienen durchaus lohnen, weshalb auch der Umbau des Augsburger Hauptbahnhofes und die damit verbundenen Investitionen ins Straßenbahnnetz Früchte tragen werden.
Das Problem ist: Das finanziell lange vernachlässigte Verkehrsmittel Bahn ist eine riesige Baustelle und bis Investitionen in die Infrastruktur im Augsburger Land ankommen, dauert es. Das war beim Ausbau der Autobahn so und das wird beim Ausbau der Bahnstrecke ebenso sein. Der Lückenschluss im Westen von Augsburg kommt am Ende. Aber, immerhin: Er soll jetzt tatsächlich kommen.
Bis dahin aber darf die Politik vor Ort nicht untätig bleiben, wenn es ihr ernst ist mit dem Ziel, mehr Reisenden und Pendlern eine gute Alternative zum Auto zu bieten. Das eine ist es, vom Staat und Bund immer wieder Verbesserungen einzufordern. Das andere ist, mit vielen kleinen Verbesserungen abseits der großen Verkehrsachsen die Angebote an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen. Dazu zählt zum Beispiel der Radwegbau.