In Hurlach bewegt sich was
Finanzen Die Lechraingemeinde hat heuer einiges vor. So wird in der Ortsmitte ein Haus der Begegnung gebaut. Dennoch müssen keine neuen Kredite aufgenommen werden und die Schulden sinken weiter
Kämmerer Otto Lichtblau sprach von einem soliden Zahlenwerk, das er in der jüngsten Hurlacher Gemeinderatssitzung präsentiere. Der Haushalt wurde vom Gremium ohne weitere Diskussionen einstimmig beschlossen. Sicher und ausgeglichen sei der Haushalt, obwohl etliche Großprojekte wie das Haus der Begegnung oder die Rathausund Kindergartenertüchtigung heuer größtenteils umgesetzt werden sollen. Selbst der Erwerb von Grundstücken für Wohnungsbau, Gewerbe oder auch Ausgleichsflächen könne im Vermögenshaushalt angesetzt werden.
Möglich sind diese Investitionen, sollten sie alle im Jahr 2018 getätigt werden, durch ein Rücklagenpolster von mehr als vier Millionen Euro. Bei der Vorstellung des Verwaltungshaushalts hatte der Kämmerer vor allem solche Einzelpläne genauer beleuchtet, deren Volumen kontinuierlich steigt. So seien beispielsweise die Schülerzahlen eher rückläufig, die Umlage pro Schüler steige aber stetig und liege derzeit bei rund 2500 Euro pro Jahr. Hier spielten nicht nur Personal-, sondern auch immer höhere Buskosten eine Rolle.
Noch frappierender sei der Anstieg des jährlichen finanziellen Defizits der Kindertagesstätte. Allein in den vergangenen drei Jahren habe es sich verdoppelt und liege nun bei mehr als 300 000 Euro. Ausgelöst werde der Fehlbetrag durch die Personalkosten, die durch weitere notwendige Einstellungen und obligatorische Gehaltserhöhungen steigen. Defizitär sei auch der Straßenunter- halt mit Winterdienst, bei dem nach Einrechnung von 30000 Euro Einnahmen immer noch rund 80 000 Euro den Gemeindesäckel belasten.
Doch nicht nur die Ausgaben steigen. Haupteinnahme sei die Einkommensteuer. Bei der Gewerbesteuer, die im vergangenen Jahr mit 800 000 Euro sehr hoch gewesen sei, habe er für 2018 einen eher vorsichtigen Ansatz gewählt. Dass die Schlüsselzuweisung trotz besserer Steuerkraft der Gemeinde steige, habe damit zu tun, dass der beim Land dafür vorgesehene Topf gut gefüllt ist und die Kommunen Nutznießer sind.