Behörden warnen per Smartphone
Bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes wurde eine Warn-App für Unglücke wie Hochwasser oder Großbrände vorgestellt. Morgen wird sie getestet
Am morgigen Mittwoch heulen im Landkreis wieder einmal probehalber die Sirenen. Gleichzeitig wird aber auch getestet, wie die Menschen via Smartphone oder Computer vor Katastrophen gewarnt werden können. „NINA“soll es möglich machen.
Hinter der Bezeichnung verbirgt sich die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA. Sie warnt und informiert die Bevölkerung als vierte Warnmöglichkeit neben Radiodurchsagen, Sirenen und Lautsprecherdurchsagen. Wer NINA installiert hat, wird durch eine Push-Benachrichtigung auf das Smartphone über Gefahren informiert und erhält konkrete Verhaltenshinweise für den Selbstschutz.
Gemeinsam mit der Stadt Augsburg und den Nachbarlandkreisen Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries hat der Landkreis Augsburg die Warn-App NINA eingeführt. Sie wird beispielsweise bei Unwettern, Gefahrstoffaustritten, Hochwasser, Großbränden, Amoklagen oder Bombenfunden aktiv. Informationen über NINA gibt es auf der Homepage des Landkreises www.landkreis-augsburg.de/nina. Bei einem bayernweiten Probealarm am morgigen Mittwoch, 18. April, wird die neue Warn-App unter Ernstfallbedingungen live getestet und eine entsprechende Testmeldung gesendet. Vorgestellt wurde die Neuerung bei der Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Horgau. Wie der Vorsitzende, Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister, erläuterte, wurden die Wehren im Kreis 2017 zu mehr als 3300 Einsätzen gerufen. Bei dem Treffen hatte Zinsmeister eine Fülle an Informationen für seine Führungskräfte in den 132 freiwilligen und sechs Werkfeuerwehren mit im Gepäck.
Neben der Bewältigung von über 3300 Einsätzen nahm auch im zu- rückliegenden Jahr die Aus- und Fortbildung wieder breiten Raum ein. Erwähnt wurde hier vor allem die Ausbildung in Technischer Hilfeleistung (THL). Im Herbst war die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried zwei Wochen lang im Landkreis zu Gast. 142 Teilnehmer aus 15 Feuerwehren absolvierten dabei zweitägige Fortbildungen in Technischer Hilfeleistung. Weitere Ausund Fortbildungen wurden von der Kreisbrandinspektion für Einsatzleiter, Maschinisten und Atemschutzgeräteträger angeboten. Schulungen mit dem Schaumtrainer und an Brandmeldeanlagen komplettierten das Angebot.
Kriminalhauptkommissar Thomas Hauck von der Kriminalpolizeiinspektion Augsburg bat die Feuerwehren um Mithilfe und Unter- stützung bei der polizeilichen Ermittlungsarbeit nach Bränden und Unfällen. Dazu bot er Schulungsund Informationsveranstaltungen an. Die oft schwierige Situation bei Verkehrsunfällen auf der Autobahn A 8 und der Bundesstraße B 17 schilderte Erster Polizeihauptkommissar Josef Sitterer von der Autobahnpolizeistation Gersthofen. In deren Zuständigkeitsbereich hätten sich 2017 rund 1400 Unfälle mit 500 Verletzten ereignet.
Probleme mit verstopften Rettungsgassen und uneinsichtigen Gaffern beträfen nicht nur die Polizei, sondern in gleichem Maße die Feuerwehr: „Fehlverhalten wird hier konsequent angezeigt und verfolgt“, kündigte Sitterer eine harte Gangart der Polizei an. Sichtschutzwände, die von der Feuerwehr bei Verkehrsunfällen zum Schutz der Intimsphäre von Unfallopfern errichtet werden, würden von der Polizei ausdrücklich begrüßt.
Die Neu- und Nachwahlen zum KFV-Verbandsausschuss ergaben Folgendes: Schatzmeister Andreas Schöffel, Deubach (bisher Christian Fieber, Oberschöneberg), Schriftführerin Annelies Lang, Kreis- und Bezirksfrauenbeauftragte Horgauergreut (bisher Michael Kalsdorf, Untermeitingen), Vertreter Vereine Gerhard Neuner, Westendorf (Inspektionsbereich Nord), Karl Reute, Langerringen (Inspektionsbereich Süd), Vertr. Werkfeuerwehren Andreas Schnepp, Leiter Werkfeuerwehr MVV Gersthofen, Kassenprüfer Rudi Kraus (Schwabmünchen) und Gerhard Metzger (Eppishofen).