Schwabmünchner Allgemeine

Jetzt soll es der letzte Anbau sein

Kinderbetr­euung Weil die Nachfrage immer weiter steigt, wird die Wehringer Kita noch einmal erweitert. Beim bisherigen Stand hätte es sonst nicht für alle Kinder einen Platz gegeben. Wie die Gemeinde das Problem gelöst hat

- VON ANJA FISCHER Wehringen

Es ist erst ein gutes Jahr seit dem Spatenstic­h für den Anbau an den Wehringer AWO-Kindergart­en her, in dem nun zwei Krippengru­ppen untergebra­cht sind. Kaum fertiggest­ellt, stellte sich nach der Sichtung der diesjährig­en Anmeldunge­n aber heraus, dass Kindergart­en und Kinderkrip­pe in Wehringen schon wieder zu klein sind.

Bürgermeis­ter Manfred Nerlinger war davon selbst überrascht. „Ich konnte es kaum glauben, als mir unsere Leitung Lisa-Marie Kuckenburg die Zahlen vorgelegt hat“, gibt er zu. Fakt war aber: Wäre alles beim alten geblieben, wäre für fünf Wehringer Kinder im Kindergart­en und fünfzehn in der Krippe im Herbst kein Platz gewesen. Schuld daran ist der geburtenst­arke Jahrgang 2017 mit 32 Geburten und die Tatsache, dass die Kinder früher als noch vor einigen Jahren für die Krippe angemeldet werden.

„Wir mussten schnell handeln“, berichtet Bürgermeis­ter Manfred Nerlinger, der gemeinsam mit dem Wehringer Gemeindera­t und der Gemeindeve­rwaltung nach einer raschen Lösung suchte und diese auch fand. „Kein Wehringer Kind wird im Herbst auf der Straße stehen. Wir können dank des hervorrage­nden Zusammensp­iels zwischen der Fachaufsic­ht des Landratsam­tes, unserer Kindergart­enleitung, dem Träger der AWO und den Eltern wieder eine Übergangsl­ösung bieten“, freut sich Nerlinger. Diese Lösung gilt aber nur ein Jahr, denn dann ist das neue Um- und Anbauproje­kt der Gemeinde an den Kindergart­en hoffentlic­h fertig.

Nerlinger erläutert: „Im ursprüngli­chen Gebäudetei­l des Kindergart­ens, der nun vor seiner fünften Erweiterun­g steht, ist im ersten Stock eine Hausmeiste­rwohnung untergebra­cht, die bisher vermietet war.“Diese sei nun gekündigt worden und werde zu Kindergart­enräumen umgebaut. Das Dachgescho­ss darüber soll zusätzlich ausgebaut und zu einem großen Besprechun­gsraum werden. „Das Dach dieses Gebäudetei­ls ist ohnehin stark sanierungs­bedürftig, da hätten wir eh etwas machen müssen“, sagt der Wehringer Bürgermeis­ter. „Da bietet sich diese Lösung an.“

Um zusätzlich­en Platz zu gewinnen, wird der östlich liegende erste Gebäudeanb­au ein zusätzlich­es Stockwerk erhalten und eventuell sogar noch eine Erweiterun­g nach Osten. „Auch hier hätten wir am Dach richten müssen“, sagt Nerlinger. Wichtig ist ihm, dass die jetzt ausgebaute­n Räume flexibel zwischen dem Bedarf für Kinderkrip­pe und Kindergart­en getauscht werden können. „Damit sind wir für alle Nachfragen gewappnet und können auf veränderte Bedürfniss­e reagieren“, sagt Manfred Nerlinger.

Insgesamt wird der Kindergart­en dann 45 Krippenplä­tze in drei Gruppen haben und 80 Kindergart­enplätze. Über die Kosten für den Neubau ist noch nichts bekannt, derzeit läuft die Planung auf Hochtouren. „Wir wollen sobald wie möglich die Förderantr­äge stellen“, erzählt Nerlinger. Die geplante Fertigstel­lung sei dann zum Beginn des Kindergart­enjahres im Herbst 2019.

Kurz wurde daran gedacht, an anderer Stelle einen ganz neuen, zweiten Kindergart­en zu errichten. Diese Pläne wurden aber schnell wieder verworfen. „Dadurch, dass wir die Möglichkei­t haben, hier nochmals zu erweitern, ist das eindeutig die günstigere Lösung“, ist sich Manfred Nerlinger sicher. „Zudem wollten wir keine Konkurrenz­situation im Ort schaffen, wenn ein Kindergart­en besser gebucht ist als der andere.“Träger und Facheinric­htungen seien alle für die Erweiterun­g am Standort gewesen. „Und falls die Kinderzahl­en wieder sinken, stünde sonst ein ganzer Kindergart­en leer.“So ist man flexibel. Und in Wehringen jedenfalls flexibel, schnell und einfallsre­ich genug, um die Eltern und Kinder nicht im Regen stehen zu lassen.

 ?? Foto: Anja Fischer ?? Bürgermeis­ter Manfred Nerlinger zeigt auf das Ursprungsg­ebäude des Wehringer Kindergart­ens. Dieses und der ebenfalls zu sehende östliche Gebäudetei­l sollen saniert, aus gebaut und zum Teil aufgestock­t werden.
Foto: Anja Fischer Bürgermeis­ter Manfred Nerlinger zeigt auf das Ursprungsg­ebäude des Wehringer Kindergart­ens. Dieses und der ebenfalls zu sehende östliche Gebäudetei­l sollen saniert, aus gebaut und zum Teil aufgestock­t werden.

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