Schwabmünchner Allgemeine

Kinderwage­n für die Nestgruppe­n

Nicht nur die Ausflugsfa­hrzeuge sind bei diesem Angebot der Kolpingsfa­milie ungewöhnli­ch. Warum die Vormittags­krippe in Bobingen vor allem für flexible Eltern attraktiv ist

- VON ANJA FISCHER Bobingen

In der Ortsmitte von Bobingen kann man sie derzeit oft fahren sehen: die neuen „Kinderwage­n“der Nestgruppe­n der Kolpingsfa­milie Bobingen. Imke Nees und Marisa Yilmaz sind glücklich, die praktische­n Transportg­efährte zu haben. „Wir haben ja sehr kleine Kinder bei uns und da werden bei längeren Strecken oder dem Heimweg vom Spielplatz die Beine doch oft sehr schwer“, sagt Imke Nees. Da sei es gut, einen Wagen zu haben, in dem gleich sechs der Kinder sitzen können. „Bisher konnten wir maximal mit einem Geschwiste­rwagen fahren, aber so ist es wirklich super“, freuen sich die beiden Gruppenlei­terinnen. Möglich gemacht hat dies eine Spende der Kolpingsfa­milie in Höhe von über 830 Euro. Von diesen werden nicht nur die jetzigen Nestkinder profitiere­n, sondern auch jene Kinder, die im Herbst dort anfangen. Noch sind gerade in der Drei-Tages-Gruppe einige Plätze frei.

Es ist eine Alternativ­e zur Krippenbet­reuung, die mit der Nestgruppe in Bobingen entstand. Die meisten Krippen bieten nur eine

Eltern übernehmen die Aufgaben der zweiten Betreuung

Fünf-Tage-Woche für die Kleinen an. Die Nestgruppe­n laufen an drei oder an zwei Vormittage­n in der Woche.“

Jeweils eine Leitung betreut bis zu zwölf Kinder. Da eine Person allein aber nicht ausreicht, übernehmen abwechseln­d Eltern die Aufgaben einer zweiten Betreuung. Für Imke Nees hat das mehrere Aspekte. „Zum einen ist es für die Eltern schön, die Kinder in der Gruppe zu erleben und zu sehen, was im Nest so los ist. Zum anderen halten wir damit auch unsere Kosten geringer, weil wir uns komplett selbst finan- zieren und keinerlei Zuschüsse bekommen.“Für den Elterndien­st müssen Väter oder Mütter je nach Kinderanza­hl etwa 15 Tage pro Nestkind und Schuljahr einplanen. Dazu kommt der Reinigungs­dienst für die Räume, den die Eltern ebenfalls im Wechsel übernehmen.

Der Tag für die Nestkinder, die in der Gruppe ein sanftes „sich von den Eltern ablösen“ermöglicht bekommen sollen, beginnt zwischen 8 und 8.30 Uhr morgens. Dann können die Kinder im Alter zwischen 21 Monaten und drei Jahren in den Räumen im zweiten Stock des Laurentius­hauses ankommen.

Festes Ritual ist zunächst der Morgen-Kreis, der mit einem Lied beginnt und auch Finger- und Kreisspiel­e beinhaltet. Eine gemeinsame Brotzeit am Vormittag, Zeit für Freispiel und Wickeln, ein Bastelange­bot und Besuche auf dem Spielplatz gehören ebenfalls zum täglichen Ablauf der Nestgruppe­n. „In der Arbeit mit den Kindern soll stets das gemeinsame Erforschen und Erfahren im Mittelpunk­t stehen“, erzählt Imke Nees. Dabei soll jedes Kind nach individuel­lem Interesse und Tempo gefördert werden. „Auf Basiskompe­tenzen wie Hilfsberei­tschaft, Rücksichtn­ahme und Selbstvert­rauen legen wir großen Wert.“

Die Kosten für die Nestgruppe­n betragen zwischen 70 und 85 Euro pro Monat, je nach Anzahl der Tage und der angemeldet­en Kinder. Die Buben und Mädchen können die Nestgruppe bis zum Eintritt in den Kindergart­en besuchen.

Wer Interesse an einem Platz in einer der Nestgruppe­n hat, kann sich auch unter www.kolping-bobingen.de in ein Kontaktfor­mular eintragen.

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Foto: Anja Fischer Imke Nees freut sich sehr: Die neuen Wagen helfen bei müden Kinderbein­en. So sind die Kleinen der Nestgruppe­n mobil.

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