Bis in die Spitzen motiviert
Bei der deutschen Meisterschaft der Professionals haben die Augsburger Gastgeber mit dem Latein-Paar Nina Trautz und Valera Musuc ein heißes Eisen im Feuer. Doch die Konkurrenz ist groß
Schon oft hat Rudolf Trautz hochkarätige Tanzveranstaltungen organisiert. Dass ihm die Karten aber so aus den Händen gerissen wurden, hat er selten erlebt. Doch die deutsche Meisterschaft der Professionals in den Standard- und den Lateintänzen sowie der Kür, die die Tanzschule Trautz & Salmen am Samstag, 28. April, im Kongress am Park ausrichtet, ist zum Publikumsmagneten geworden. Binnen kürzester Zeit waren die Karten für die Abendveranstaltung ab 20 Uhr im Großen Saal ausverkauft.
„Ich war ehrlich verblüfft“, gesteht Rudolf Trautz und kann Tanzsportliebhabern nur noch empfehlen, als Alternative nachmittags zu den Qualifikationsrunden zu kommen oder am Abend einen der noch freien Tische im Foyer zu wählen. „Von der Empore im Saal hat man dann immer noch einen guten Blick auf die Tänzer“, so Trautz.
Ein nicht unwesentlicher Grund für den reißenden Absatz der Tickets dürfte seine Tochter Nina sein, die mit ihrem Tanzpartner Valera Musuc im Teilnehmerfeld der Latein-Professionals zu den Favoriten zählt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Karten auch deshalb so gut verkaufen, weil Nina und Valera tanzen“, sagt Vater Trautz nicht ohne Stolz.
Schließlich gehören die 29-jährige Tanzlehrerin und ihr 32-jähriger Partner Musuc seit Jahren zur deutschen Spitze. Bereits fünfmal war das Paar deutscher Meister in der Kür, 2016 wurden sie Zweite bei der deutschen Meisterschaft der Latein- Professionals. Den Kür-Titel streben sie auch nächsten Samstag vor heimischem Publikum an. Dafür haben sie über den Winter eine neue Choreografie einstudiert, mit der sie kürzlich Platz fünf bei der Weltmeisterschaft belegten. „Die Kür haben wir aber so lange geübt, dass wir nun den Schwerpunkt auf die Lateintänze legen“, sagt Nina Trautz, die sich schon sehr auf den Auftritt vor dem heimischen Publikum freut. „Trotzdem ist es für mich ungewohnt, nicht im Hotel zu schlafen und sich daheim zu schmin- ken und die Haare zu machen“, sagt sie lachend. Die Tänzerin weiß, dass ihr und ihrem Partner ein anstrengender Wettkampf bevorsteht. Zumal Trautz und Musuc durch ihren Start in zwei Kategorien – den fünf Lateintänzen und der vierminütigen Latein-Kür – gleich doppelt gefordert sind.
Nina Trautz rechnet fest damit, dass ihnen in beiden Disziplinen der Sprung in die Endrunde unter die besten sechs Paare gelingt. Ob es dann allerdings zum Sieg reicht? Die Konkurrenz ist groß. „In der Kür könnte es der Titelgewinn werden, bei den fünf Tänzen sind die Titelverteidiger Pavel Zvychaynyy und Oxana Lebedew schon sehr sehr gut“, ist Vater Rudi Trautz mit seiner Prognose vorsichtig.
Sowohl im Latein als auch im Standard gehen die besten Paare Deutschlands an den Start. „Wir haben alles da, was Rang und Namen hat“, sagt der Turnierleiter, selbst viermaliger Latein-Weltmeister. Im Standardtanzen gehören die Titelverteidiger Domen Krapez/Natascha Karabey ebenso zu den Favoriten wie das Ehepaar Steffen und Sandra Zoglauer, die auch in der Standard-Kür ein Wörtchen mitreden wollen.
Der Zeitplan
14 Uhr Semifinale Standard, 14.40 Uhr Kürprobe Standard, 15.45 Uhr Semifinale Latein, 16.25 Uhr Kürprobe Latein
20 Uhr Beginn Abendveranstaltung, 20.30 Uhr Endrunde Standard, 21.10 Uhr Kür Standard, 22 Uhr Siegerehrung Standard, 22.15 Uhr Endrunde Latein, 22.55 Uhr Kür Latein, 23.45 Uhr Siegerehrung Latein