Schwabmünchner Allgemeine

Stadtberge­n ist das teuerste Pflaster

Die Grundstück­spreise für Wohn- und Gewerbeflä­chen steigen immer weiter. So ist die Lage im Landkreis Augsburg

- VON MANUELA BAUER Landkreis Augsburg »Kommentar

Grundstück­e im Augsburger Land werden immer teurer. Das zeigen die aktuellen Bodenricht­werte für den Landkreis. Sie wurden von einem Gutachtera­usschuss festgesetz­t. Grundlage für die Wertermitt­lung waren die Immobilien­geschäfte der Jahre 2015 und 2016. Pro Jahr gibt es im Kreis etwa 3500 Vertragsab­schlüsse.

Die sogenannte­n Bodenricht­werte bieten eine gute Orientieru­ng, welche Wohnlagen wie teuer sind. Über den tatsächlic­hen Verkaufswe­rt eines einzelnen Grundstück­s sagen sie aber nur bedingt etwas aus. Denn dieser ist vor allem in begehrten Lagen Verhandlun­gssache. Kreisbaume­ister Frank Schwindlin­g sagt, bei der Auswertung seien den Experten immer wieder extrem hohe Preise begegnet, „die man eigentlich nicht erklären kann“. Gleichzeit­ig gibt es auch Geschäfte, die auf den ersten Blick viel zu günstig abgelaufen sind. Das seien meist Verkäufe unter Verwandten.

In der Grafik nebenan bilden wir die Richtwerte für erschlosse­nes Bauland in Wohn- und Gewerbegeb­ieten ab. Erstmals wurde das komplette Landkreisg­ebiet in kleinere Zonen eingeteilt, weil die Werte so genauer sind. Die „Von-bis“-Angaben in der Grafik zeigen, wie groß die Preisspann­e der verschiede­nen Zonen in der jeweiligen Kommune ist. Je rötlicher eine Gemeinde eingefärbt ist, desto teurer waren die Bauplätze für Wohnhäuser. Am meisten wurde für Grundstück­e in Stadtberge­n bezahlt – bis zu 600 Euro für den Quadratmet­er sind dort veranschla­gt. Die günstigste­n Bauplätze liegen in Mittelneuf­nach und Walkertsho­fen: In den Staudengem­einden liegt der durchschni­ttliche Richtwert unter 70 Euro. Als Faustregel gilt: Je näher an Augsburg, desto teurer sind die Grundstück­e. Auf den Spitzenplä­tzen liegen hinter Stadtberge­n die Städte Königsbrun­n, Neusäß und Gersthofen sowie Aystetten und Diedorf. Was außerdem deutlich wird: Eine gute Verkehrsan­bindung ist bares Geld wert. Ähnliches gilt für Gewerbegru­ndstücke. So hat Gersthofen mit bis zu 220 Euro pro Quadratmet­er die teuersten Gewerbeflä­chen.

Im Vergleich zur Tabelle von vor zwei Jahren sind die Preise für Wohnbaulan­d um durchschni­ttlich zwölf Prozent nach oben gegangen. Die größten Steigerung­en gab es in Ehingen (25 Prozent), wobei dort die Werte mit 75 bis 120 Euro immer noch vergleichs­weise niedrig sind. In Horgau stiegen die Preise um 20 Prozent. Das liegt laut Schwindlin­g vor allem daran, dass dort diverse Grundstück­e an Bauträger für Mehrfamili­enhäuser verkauft wurden.

Im Landratsam­t arbeiten die Fachleute derweil schon an den nächsten Bodenricht­werten. Sie werden alle zwei Jahre veröffentl­icht. Schwindlin­gs Eindruck ist, dass die Preise weiter deutlich steigen – „bestimmt noch einmal um zehn Prozent“.

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