Immer mehr Sprachpolizei
Neulich in der inzwischen schier unvermeidlichen Debatte, wie sie vielerorts in Deutschland geführt wird. Thema: Migration – und was wer hierzulande schafft oder nicht. Nun ja, dabei kann einem rasch auffallen, dass scheinbar nicht nur mit alten Ordnungen aufgeräumt werden soll nach Meinung einiger besonders engagierter Erneuerer des Gemeinwesens, sondern auch mit der Sprache.
Von „Geflüchteten“und „Flüchtenden“war die Rede, mit der Anmerkung, dass „Flüchtling“aufgrund der Nachsilbe „-ling“angeblich einen „negativen Beiklang“habe und fortan nicht mehr zu verwenden sei. Was wohl der „Täuf
dazu sagt, oder gar dessen „Schützling“? Und dann merkt man unweigerlich bedenkliche moderne Begriffserweiterungen. Der „Märtyrer“etwa galt im christlichen Sinne als Vorbild: Der erlitt sogar den Tod, weil ihm die Treue zu Christus wichtiger war als alles Weltliche. Doch so, wie der Begriff heute bereits zum Teil verwendet wird, befände sich der Heilige in schlechtester Gesellschaft mit einem Terroristen, der Menschen mit in den Tod reißt.
Hier Verniedlichung, dort Relativierung, hier Verdammung und da Ver-Genderung ... – „na ja, ist mir schnuppe, sind doch nur Worte“, mag man da vielleicht denken, wenngleich so manchen „Nachdenkenden“(bloß nicht die zu männliche Form „Denker“wählen) irgendwann das Gefühl befällt, dass da mächtig was am eigentlichen Thema vorbei geredet wird.
ling“ eigenen andere