Ungeschlagen in die Bayernliga
Das Frauenteam des SSV Bobingen hat die Planung für die kommende Saison schon abgeschlossen. Wie könnte sie verlaufen?
Die Erfolgsgeschichte in dieser Saison ist überzeugend: Die Tischtennis-Frauen des SSV Bobingen mussten in der Landesliga Süd/ West keine einzige Niederlage und nur ein Unentschieden hinnehmen. Das bedeutet einmal mehr den Aufstieg in die Bayernliga. Eine klare Sache. Doch wie geht es weiter?
Bei Frauen ist das mit dem Leistungssport so eine Sache. Da kommt schnell etwas dazwischen und sie müssen passen. So erging es auch der Tischtennismannschaft des SSV Bobingen. Nach dem extrem knappen Aufstieg in die Bayernliga 2013 musste sie 2016 wegen des Babybooms wieder absteigen. 2017 wurde dann der Wiederaufstieg erneut angegriffen. Und er klappte, und zwar mit Bravour.
„Wir haben von Anfang an mit dem Aufstieg gerechnet“, erzählt Astrid Eberle, die Nummer eins der Mannschaft, und ihre Mitspielerinnen strahlen: Ein einziges Unentschieden mussten sie die ganze Saison über hinnehmen und schlossen sie mit 35:1 Punkten ab, nachdem sie auch im Saisonabschlussspiel dem abstiegsbedrohten TV Boos beim 8:1 keine Chance ließen. Nach der Saison ist vor der Saison: Da sind genaue Planungen gefordert, denn Astrid Eberle hatte angekündigt, aus privaten Gründen auszusetzen. „Natürlich gehe ich weiterhin ins Training, bleibe auch Nachwuchstrainerin im Verein. Aber Punktspiele werde ich nur im äußersten Notfall bestreiten“, erklärte sie schon vor Wochen.
Deshalb war guter Rat teuer, denn ohne sie wäre das Projekt Bayernliga ein großes Wagnis. Starker Ersatz musste her. Und der wurde gefunden: Patricia Heiß, die bisher in Fürstenfeldbruck in der Regionalliga spielte, kommt ins Team zu ihrer Schwester Melanie. „Patricia ist eine Klasse besser als ich“, freut sich Eberle für ihre Mannschaftskameradinnen, die jetzt in folgender Aufstellung in die Saison gehen werden: Patricia Heiß, Astrid Eberle (nominell), Julia Idzko, Melanie Heiß, Michaela Geiger und Alexandra Braun.
Als Saisonziel nennen sie den Klassenerhalt. Als extrem ausgegli- chen bezeichnet Julia Idzko die Spielklasse in der Bayernliga: „Da kann jeder jeden schlagen und jeder gegen jeden verlieren.“
Robert Merkle, der Vater von Astrid Eberle, denkt etwas anders: „Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft in dieser Aufstellung, sollte es keine Verletzungen geben, ganz vorne in der Bayernliga mitspielen kann. Ich traue dem Team sogar die Oberliga zu.“Er hält es wie die Mädels für eine komfortable Situation mit fünf, eventuell sogar sechs Spielerinnen in die Saison zu gehen. Sie freuen sich auch darüber, dass die gebürtige Ungarin Csilla Batorfi, ehemalige Weltklassespielerin, weiterhin jede zweite Woche die Mannschaft trainiert.
Weil sie so viel Spaß am Tischtennis haben, spielten in den vergangenen Saisons Eberle und Idzko auch im ersten Männerteam des SSV mit und retteten ihm heuer den Klassenerhalt in der Kreisliga 1.
Rund 80 Mitglieder hat die Tischtennisabteilung des SSV Bobingen und die stattliche Zahl von zehn Mannschaften im Spielbetrieb. Natürlich ist die Damenmannschaft das Aushängeschild der Abteilung. Doch auch der Nachwuchs macht viel Freude. Die Erste wurde sogar Meister in der Bezirksliga. „Seit Jahren haben wir starke Jugendteams. Das lässt für die Zukunft hoffen“, so Merkle.
Vielleicht müssen ja dann schon bald die Frauen das Spitzenteam der Männer nicht mehr unterstützen.