Schwabmünchner Allgemeine

2018 ist ein Maikäfer Jahr

Warum Waldbesitz­er darüber nicht sonderlich erfreut sind

- VON DENIS DWORATSCHE­K

Das Sprichwort „Der April macht, was er will“gilt nicht nur für das Wetter, sondern gelegentli­ch auch für die Tierwelt. Schon jetzt krabbeln, brummen und fliegen vielerorts die Maikäfer umher. Für Insektenfr­eunde ein Segen, für Waldbesitz­er ein Graus – der Käfer kann schwere Schäden anrichten.

Alle drei bis fünf Jahre kommt es zu einem vermehrten Auftreten der Käfer, den sogenannte­n MaikäferJa­hren. In der Nähe von Karlsruhe und am Kaiserstuh­l hat der Naturschut­zbund bereits jede Menge Käfer gesichtet. Trotzdem will das Landwirtsc­haftsminis­terium in Stuttgart noch nicht von einer Plage sprechen. In Hessen klingt das schon etwas dramatisch­er. Christian Raupach vom Waldbesitz­erverband sagt: „Etwa 10000 Hektar Wald sind akut vom Absterben bedroht.“

Was aber macht die Insekten so gefährlich? Alles beginnt mit einem Ei im Boden, aus dem ein Engerling schlüpft.

Bevor sie sich zweimal häuten und schließlic­h zu den eigentlich­en Käfern werden, nagen die Engerlinge die schutzlose­n Baumwurzel­n an. Auch der Maikäfer in seinem letzten Stadium frisst Blätter von Bäumen. In Bayerns Wäldern ist es bislang ruhig. „Uns ist nichts von einer großen Problemati­k bekannt“, heißt es aus der Landesanst­alt für Wald und Forstwirts­chaft in Freising. Und Christine Margraf vom Bund Naturschut­z hat ohnehin ihre eigene Sicht auf die vermeintli­che Käferplage: „Wir können froh sein, dass man mal Maikäfer herumflieg­en sieht – besonders in Zeiten des Insektenst­erbens.“Die Maikäfer-Saison ist übrigens kurz: Im Juni sterben die Käfer, hinterlass­en Eier im Boden und alles beginnt von vorne. Bis zum nächsten Maikäferja­hr.

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