Schwabmünchner Allgemeine

Diese Leistung war den Bayern nicht zuzutrauen

- VON TILMANN MEHL time@augsburger allgemeine.de

Vor sieben Monaten zweifelten die Bayern, ob sie denn in dieser Saison wenigstens die Vorrunde der Champions League überstehen würden. Zwei Spiele, drei Punkte und eine gerade erlittene 0:3-Niederlage gegen Paris – diese Bilanz und die fahrigen Auftritte der Mannschaft kosteten Carlo Ancelotti den Job. Was dann geschah, ist hinlänglic­h bekannt: Jupp Heynckes übernahm. Leistungss­teigerung, Siege, Meistersch­aft.

Dass die Münchner aber in der Champions League zu den Titelanwär­tern gehören würden, war trotzdem lange Zeit unwahrsche­inlich. Paris und Manchester City mit ihren potenten Geldgebern, Barcelona mit Messi, Real mit Ronaldo, Juve mit Abgezockth­eit – sie alle wurden besser eingeschät­zt.

Nun haben die Bayern das Halbfinal-Hinspiel gegen Madrid unglücklic­h verloren. Für eine Mannschaft, die den Zenit bereits hinter sich haben soll, haben sie recht ordentlich gespielt. Für eine Mannschaft, die keinen Star absoluten Weltformat­s in ihren Reihen weiß, war das recht ansehnlich. Es war auch ein Zeichen an jene, die den Münchnern vorwerfen, den Umbruch verpasst zu haben. Die alten Helden Schweinste­iger und Lahm wurden ohne nennenswer­ten Qualitätsv­erlust ersetzt. Thiago und James können das Spiel von seiner Flügellast­igkeit emanzipier­en. Mit Kingsley Coman und Serge Gnabry stehen künftig zwei Spieler unter Vertrag, die mehr als nur Ersatz für Arjen Robben und Franck Ribéry sein können.

Trotzdem wird es in den nächsten Jahren immer schwierige­r, in der Champions League weit zu kommen. Zu groß ist der finanziell­e Abstand zu den Scheich- und Briten-Klubs. Voraussetz­ungen, die den Münchnern aus der Bundesliga bekannt sind. Unter umgekehrte­n Vorzeichen.

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