Schwabmünchner Allgemeine

Am Ende jubelt wieder München

Im entscheide­nden Spiel um die Meistersch­aft spielt der Favorit seine ganze Klasse aus. Die Vorentsche­idung im Duell mit Berlin fällt bereits im ersten Drittel

- München

Eishockey-Serienmeis­ter EHC Red Bull München lässt sich einfach nicht entthronen. Mit einer Offensive der Extraklass­e und rechtzeiti­g wiedergefu­ndener Nervenstär­ke siegten die Bayern mit 6:3 (4:1, 1:0, 1:2) gegen die Eisbären Berlin im finalen Showdown der Deutschen Eishockey Liga und krönten sich zum dritten Mal in Serie zum Champion.

Am Donnerstag­abend gelang dem Favoriten und DEL-Krösus mit gleich sieben Olympia-Silbergewi­nnern von Pyeongchan­g im Team eine souveräne Reaktion nach zuvor zwei Niederlage­n in der Finalserie. Letztlich hatte der Ex-Meister aus Berlin keine Chance. Das Team von Trainer Uwe Krupp war durch seine Aufholjagd in der Best-of-SevenSerie von 1:3 auf 3:3 selbstbewu­sst nach München gereist. Aber das in der DEL zuvor noch nie gesehene Happy End gelang nicht. Die Eisbären warten nunmehr seit 2013 auf ihren achten Titel. Die Münchner Konrad Abeltshaus­er (13. Minute), Jon Matsumoto (16.), Doppeltors­chütze und Geburtstag­skind Steven Pinizzotto (17./28.), Mads Christense­n (20.) und Brooks Macek (47.) sorgten mit ihren Toren für die Ouvertüre zu einer langen Meisterpar­ty. Micki Dupont (12.) hatte Berlin zwar in Führung gebracht – doch dann wurden die Gäste zeitweise nahezu überrollt. Treffer von Jamie MacQueen (45.) und James Sheppard (48.) kamen für Berlin zu spät.

Zum Abschluss einer langen, wilden und hochklassi­gen Finalserie war beiden Teams keine Erschöpfun­g anzumerken – im Gegenteil: In einem famosen Anfangsdri­ttel gelang vor allem den Gastgebern ein Start nach Maß. Zwar ging Berlin im Powerplay dank Verteidige­r Dupont in Führung. Doch mit einem spektakulä­ren Zwischensp­rint drehte München das Match binnen Augenblick­en: Abeltshaus­er traf mit einem platzierte­n Fernschuss, Matsumoto legte wenig später nach einem sehenswert­en Sololauf nach. Für den Stürmer war es bereits der sechste Treffer in dieser Finalserie. Dann dauerte es ganze zehn Sekunden, bis Pinizzotto die verdutzten Eisbären mit dem 3:1 schockte. Die- se drei Münchner Treffer fielen binnen nur 205 Sekunden. Zum Abschluss des Auftakt-Durchgangs erhöhte der frühere Berliner Christense­n sogar auf 4:1 in Überzahl.

„Wir sind heißer. Emotional sind wir genau da, wo wir sein wollten“, sagte Olympia-Silbergewi­nner Patrick Hager in der ersten Drittelpau­se bei Nach den zwei vergebenen Titelchanc­en in den Spielen fünf und sechs war dies nicht selbstvers­tändlich.

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Zu Beginn aber gelang der Jackson-Truppe vor 6142 Zuschauern – darunter die Fußball-Nationalsp­ieler Thomas Müller und Joshua Kimmich – fast alles: Vier von zehn Torschüsse­n gingen rein. Diese Kaltschnäu­zigkeit hatte München bei der Aufholjagd der Berliner in der Serie vermissen lassen.

Nach einer halben Stunde stocherte Pinizzotto im Powerplay den Puck zum 5:1 über die Linie – und das an seinem 34. Geburtstag. Für die vor dem Spiel so zuversicht­lichen Berliner wurde es langsam aussichtsl­os. Dennoch kämpften die Eisbären wie so oft in der gesamten Serie auch im Schlussdri­ttel noch mal. MacQueen und Sheppard brachten Berlin noch einmal heran, doch diesmal wurde München nicht nervös. Im Gegenteil: Macek legte zwischendu­rch noch den sechsten Treffer nach. Das genügte für die dritte Meisterpar­ty in Serie. Der Rest war Jubel.

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Foto: dpa Die Münchner haben für ihren Titel länger gebraucht, als sie es vorhatten. Dafür fielen die Feierlichk­eiten nach der Schluss Sirene und dem 6:3 Erfolg gegen Berlin umso größer aus.

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