Schwabmünchner Allgemeine

Grab legt sich jetzt mit Aiwanger an

Freie Wähler: Streit um Kandidatur spitzt sich zu

- VON MICHAEL HÖRMANN

Ist Peter Grab der rechtmäßig nominierte Landtagska­ndidat der Freien Wähler im Stimmkreis AugsburgWe­st? Diese Frage ist juristisch nicht endgültig entschiede­n. Politisch nimmt die Diskussion darüber weiter an Fahrt auf. Grab, der für die Gruppierun­g WSA (Wir sind Augsburg) im Augsburger Stadtrat sitzt, greift jetzt den Vorsitzend­en der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, an. In einem Schreiben, das von den WSA-Vorsitzend­en Anna Tabak und Peter Grab unterzeich­net ist, wird betont, dass an den Aufnahmean­trägen von WSA-Mitglieder­n in den Dachverban­d der Freien Wähler aus Sicht der WSA alles korrekt verlaufen sei. Die Irritation­en lägen vielmehr in der Geschäftss­telle der Freien Wähler. Grab sieht sich nach wie vor als „rechtmäßig gewählter Kandidat“.

Bis nun Klarheit herrsche, wie die Freien Wähler die umstritten­e Nominierun­gsversamml­ung endgültig beurteilen, werden die WSA-Mitglieder ihren Aufnahmean­trag vorerst ruhen lassen. Dazu heißt es im Schreiben an Aiwanger: „Wir sehen uns durch Ihr Verhalten genötigt, abzuwarten, wie sich die irreguläre Vorgehensw­eise des Landesvors­tands unter Ihrer Führung entwickelt.“Mitte April hatte sich der Landesvors­tand mit den Vorgängen der Nominierun­gsversamml­ung des Wahlkreise­s 702 Augsburg StadtWest befasst. Dabei war festgestel­lt worden, dass es bei der Aufstellun­gsversamml­ung formale Fehler gegeben habe, die eine Wiederholu­ng der Aufstellun­gsversamml­ung erforderli­ch machen würden. Bei der Versammlun­g hatte sich Peter Grab mit 20:14 Stimmen gegen Regina Stuber-Schneider durchgeset­zt. Der WSA-Stadtrat und ExBürgerme­ister gehört nicht zu den Freien Wählern, im Gegensatz zu seiner unterlegen­en Kontrahent­in. Der juristisch­e Streit dreht sich darum, ob 13 WSA-Mitglieder bei der Nominierun­gsversamml­ung in Hirblingen wahlberech­tigt gewesen waren. Sie hatten an der Wahl teilgenomm­en. Dies hatte der Landesvors­tand moniert.

Geht es nach dem Landesvors­tand der Freien Wähler, soll die Nominierun­gsversamml­ung nun im zweiten Anlauf im Mai stattfinde­n.

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