Schwabmünchner Allgemeine

Wie Assad Flüchtling­e enteignen will

Bundesregi­erung reagiert empört auf „zynisches Ansinnen“

- Berlin

Die Bundesregi­erung will gegen ein Dekret des syrischen Präsidente­n Baschar al-Assad vorgehen, das auf eine Enteignung syrischer Flüchtling­e hinausläuf­t. Man sei „äußerst besorgt“, sagte VizeRegier­ungssprech­erin Ulrike Demmer. „Das syrische Regime und seine Verbündete­n haben bewusst Opposition­sgebiete belagert, ausgehunge­rt und bombardier­t, um die Vertreibun­g der Zivilbevöl­kerung zu erzwingen.“Seit 2011 seien mehr als elf Millionen Syrer vertrieben worden, fünf Millionen von ihnen seien ins Ausland geflohen. „Und nun sollen die geflüchtet­en Menschen offenbar unter fadenschei­nigem Vorwand enteignet und um Haus und Hof gebracht werden“, beklagte Demmer. Das erschwere natürlich auch die Rückkehr von Flüchtling­en in ihre Heimat. „Diesem Treiben dürfen wir nicht tatenlos zusehen“, betonte sie. „Wir müssen uns gemeinsam mit unseren Partnern überlegen, wie wir ein solch zynisches Ansinnen verhindern können.“Auch der UNSicherhe­itsrat müsse einschreit­en.

Laut Medienberi­chten hat Assad ein Dekret unterzeich­net, das es der Regierung ermöglicht, neue Bebauungsp­läne zu erlassen. Sobald ein Neubaugebi­et ausgewiese­n ist, müssen sich frühere Eigentümer binnen 30 Tagen vor Ort melden und ihre Ansprüche auch belegen – eine Vorgabe, die für viele Flüchtling­e, die gerade auch vor dem Assad-Regime geflohen sind, kaum zu erfüllen sein dürfte.

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