Schwabmünchner Allgemeine

Beste Werbung für den Tennisspor­t

Am 1. Mai startet die neue Saison. Wie seit einigen Jahren wollen die Frauen des TC Schwaben wieder vorne mitspielen. Warum der Aufstieg für sie trotzdem kein Thema ist

- VON ROBERT GÖTZ TC Schwaben

Anton Huber ist ein bekennende­r Regionalli­ga-Fan. Seit Jahren stellt der Vorsitzend­e des TC Schwaben jede Saison ein Frauen-Tennisteam zusammen, das in der dritthöchs­ten Tennisliga der Republik immer ganz oben mitspielt. Am Dienstag, 1. Mai, ist es wieder soweit, um 11 Uhr startet sein Team auf der vereinseig­enen Anlage an der Gabelsberg­er Straße in die neue Saison.

Drei Mal war der TC Schwaben in den vergangene­n vier Jahren Zweiter. „Damit bekomme ich für unseren Verein für ein paar Wochen mediale Aufmerksam­keit, mache Werbung für uns und es bleiben auch immer wieder ein paar TennisInte­ressierte für unseren Verein hängen. Das funktionie­rt“, sagt Huber.

Wenn man dem Tennis-Funktionär aber die Frage stellt, ob er denn nicht mal in die 2. Bundesliga aufsteigen möchte, muss er laut lachen. „Nein, wirklich nicht.“Die Kosten, um eine wettbewerb­sfähige Mannschaft zusammenzu­stellen, seien zu hoch, die Fahrten zu weit, die Anforderun­g an den Spielbetri­eb zu komplex. Dafür hat sich Huber über die Jahre ein gutes Netzwerk, besonders in Tschechien, aufgebaut. Ehemalige und noch aktive Spielerinn­en wie Teresza Krausova, die schon fast zur Schwaben-Familie gehört, organisier­en für Huber immer wieder junge Talente aus ihrer Heimat, die für relativ wenig Geld gute bis sehr gute Leistungen auf dem Sandplatz abliefern. Dazu kommen noch talentiert­e einheimisc­he Spielerinn­en wie Maria Schneider, die Jung-Schwestern oder Michaela Bayerlova.

Die Schwaben-Spitzenspi­elerin stammt zwar aus Tschechien, doch lebt ihre Familie schon lange im schwäbisch­en Krumbach und die 19-Jährige ist längst Tennis-Deutsche. Doch da gibt es ein Problem: Bayerlova studiert inzwischen in den USA. Je nachdem, wie weit ihre Uni in der Tennisliga kommt, wird Bayerlova den Augsburger­innen fehlen. „So wie es aussieht, wird Michaela erst nach Pfingsten für uns spielen können“, sagt Huber.

Dann haben die Schwaben aber schon drei Spiele absolviert, ehe die Liga in eine vierwöchig­e Pause geht. Die hält der Verband punktspiel­frei, um den Spielerinn­en den Start an den Einzelturn­ieren zu ermögliche­n. Gut für die Aktiven, schlecht für die Liga. „Da machst du ein paar Spiele, dann hast du vier Wochen Pause. Das ist natürlich für die Außenwirku­ng der Liga nicht von Vorteil. Aber, was will man machen“, sagt Huber. Er hat festgestel­lt: „Es gibt immer mehr Spielerinn­en, für die das eigene Fortkommen wichtiger ist. Die wollen erst ihre Turniere planen und spielen und an zweiter Stelle kommt dann der Verein.“

Was in dieser Saison noch hinzukommt: Es treten nur sieben Vereine an. Der 1. FC Nürnberg hat nach der Meldefrist seine Mannschaft zurückgezo­gen und steht als erster Absteiger fest. Huber sieht es pragmatisc­h. Er will seinen Mitglieder­n guten Tennisspor­t bieten. Darum hat er auch die junge Tereza Polanska, 20, als einzigen Neuzugang als Nummer zwei hinter Bayerlova geholt. „Sie ist tschechisc­he Vizemeiste­rin.“Ansonsten vertraut er dem Team des Vorjahres. Das wurde Zweite. „Ich habe die Aufstellun­g der anderen Mannschaft­en studiert. Die sind schon gut besetzt. Wir schauen mal, was rauskommt“, sagt Huber. Aufsteigen will er ja sowieso nicht, aber vorne mitspielen schon. Zwecks der Werbung.

Bayerlova, Polanska, Schneider, Laboutkova, Vaskova, Krausova, Vrbenska, C. Jung, J. Jung, Herrmann

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Auf ihre Nummer eins, Michaela Bayerlova, müssen die Tennisspie­lerinnen des TC Schwaben zu Beginn ihrer neuen Regionalli­ga Saison verzichten, erst ab dem vierten Spiel tag wird die Tschechin, die in den USA studiert, nach Augsburg zurückkehr­en und dann...
Foto: Siegfried Kerpf Auf ihre Nummer eins, Michaela Bayerlova, müssen die Tennisspie­lerinnen des TC Schwaben zu Beginn ihrer neuen Regionalli­ga Saison verzichten, erst ab dem vierten Spiel tag wird die Tschechin, die in den USA studiert, nach Augsburg zurückkehr­en und dann...

Newspapers in German

Newspapers from Germany