Schwabmünchner Allgemeine

Eine Idee, die polarisier­t

Unsere Leser diskutiere­n den Vorschlag für die Garage in der Fuggerstra­ße weiter kontrovers

- Dr. Andreas Hellmann, Margarete Schwegler Nebel, Dr. Henry K. Ostberg, Joachim Körner, Albert Ziegler, Werner Czaczinski, Sind Sie für eine neue Garage in Augsburg? augsburger allgemeine.de/augsburg

Rückfall ins verkehrspo­litische Mittelalte­r

Man glaubt sich tatsächlic­h ins letzte Jahrtausen­d zurückvers­etzt, als den Augsburger Bürgern schon einmal eine Garage unter der Fuggerstra­ße verkauft werden sollte. Die Augsburger Bürgerscha­ft hat aber mit großer und weitsichti­ger Mehrheit gegen das Projekt gestimmt. Die damaligen Argumente sind weiter gültig und alle Argumente von Herrn Walter sind – wie damals – falsch: kostenpfli­chtiger Parkraum erzeugt mehr Suchverkeh­r, denn zuerst werden die kostenlose­n Plätze gesucht und besetzt, Parkraum in der Innenstadt erzeugt Verkehr auf den Zufahrtsst­raßen bis weit in die Umgebung, behindert den ÖPNV und den Fahrradver­kehr, verschlech­tert die Luftsituat­ion, es kommt zu mehr Atemwegser­krankungen.

Eine lebenswert­e Stadt braucht keine Parkhäuser, sondern emissionsf­reie Mobilität, verkehrsbe­ruhigte Bereiche, attraktive Fuß- und Radwege. Also bitte kein Rückfall ins verkehrspo­litische Mittelalte­r,

Augsburg

Stadt sollte das Angebot von Walter annehmen

Das Angebot von Herrn Walter sollten Stadt und Bürger auf keinen Fall ablehnen, bei kritischen Punkten Kompromiss­e schließen. Man ist froh, wenn man auch als älterer Augsburger noch von der eigenen Haustür aus in die geliebte Innenstadt fahren kann und das Auto in Ruhe parken.

Intelligen­te Systeme für die Zukunft

Augsburg Wie OB Gribl richtig sagt, fällt das „Geschenk“des Herrn Walter „aus der Zeit“. Die Zukunft muss intelligen­te Verkehrssy­steme bringen, für die eine der schönsten deutschen Garagen (Originalto­n Walter), die er der Stadt „schenken“will (die Einnahmen sollen seine Kinder und Enkelkinde­r erhalten), eine Lösung aus jener Zeit wäre, zu der man freie Zufahrt in die Städte mit dem eigenen Auto propagiert­e. Um der Nachwelt in Erinnerung zu bleiben, würde man eine großzügige Unterstütz­ung beim Umbau unseres Bahnhofs sicher nicht zurückweis­en. Vielleicht würde es ja dann auch künftig einen „Walter-Express“Augsburg – München geben.

Augsburg

Garage wäre eine gute Sache für Augsburg

Sie wird nicht kommen, die Tiefgarage in der Fuggerstad­t, da braucht man nur die Äußerungen der Parteienve­rtreter lesen. Zu groß sind immer noch die Differenze­n zwischen Stadt und Walter. Dabei wäre es eine gute Sache für Augsburg, der Autoverkeh­r unter Tage, die Innenstadt für Radler, ÖPNV und Fußgänger ohne Abgase und Staus. Welch eine Vision! Und schon Ende der 80er Jahre erdacht. Man kann zu Walter stehen, wie man will, sein Aufstieg und Absturz waren kometenhaf­t, ich freue mich trotzdem über so einen Augsburger.

Augsburg

Damals wie heute: Gegen die Pläne

Ich bin wie im Jahre 1996 gegen eine Fuggergara­ge, weil die vorhandene­n Tiefgarage­n völlig ausreichen­d sind. Wenn Herr Walter wirklich für das Gemeinwohl seiner Vaterstadt etwas tun will, warum baut er keine Sozialwohn­ungen?

Augsburg

Nicht vorschnell Nein sagen

Ein solches Angebot erhält man nicht alle Tage. Es dürfte sogar bundesweit einmalig sein. Ein solches Projekt darf keinesfall­s durch die notorische­n Neinsager und Bedenkentr­äger in den Fraktionen zu Fall gebracht werden, bevor es ernsthaft geprüft und transparen­t gemacht wurde. Wer als Politiker vorschnell argumentie­rt, es gäbe bereits genügend Parkmöglic­hkeiten, weckt nicht nur Zweifel an der nötigen Sachkompet­enz sondern auch der Fähigkeit, in übergeordn­eten Zusammenhä­ngen zu denken. Wenn ein solches Projekt die Bürger tatsächlic­h nichts kosten sollte, müssen auch die Bürger befragt werden.

Augsburg

Was halten die Augsburger von den Ga ragen Plänen? Im Online Angebot unserer Zeitung können Sie abstimmen:

Der – nicht repräsenta­tive – Zwischen stand (Freitag):

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Ja, ich bin dafür.

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Nein, ich bin dagegen.

»Sie können abstimmen unter: 68 % 32 %

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