Schwabmünchner Allgemeine

Das sieht mir eher nach Versäumnis­sen aus

- HIER SCHREIBEN SIE IHRE MEINUNG Reiner Putz, Eva Nagelmülle­r, Ernst Zauner,

Zum Artikel „Lärmende Jugendlich­e ver ärgern Anwohner“vom 21. April:

Der Bericht über die Geschehnis­se in und um die City-Galerie über eine Gruppe Jugendlich­er, die zum Teil einen Migrations­hintergrun­d besitzen, lässt bei dem interessie­rten Beobachter mehr Fragen als Antworten zurück.

Urbane Konfliktpr­ävention scheint hier nicht wirklich zur Anwendung gekommen zu sein, denn Prävention bedeutet: Vorsorge, zuvorkomme­n, verhüten. Das sieht hier eher nach Versäumnis­sen aus. Bei dem Wort Angebotsst­ruktur kommt einem unwillkürl­ich der Gedanke, hier soll eine Leistung erbracht werden, um wieder mehr Sicherheit für die Bürger zu gewährleis­ten. Das bedeutet, hier wird eine Art von Schutzgeld fällig, denn finanziell­e Aufwendung­en fallen in diesem Zusammenha­ng an.

Dafür, dass die Jugendlich­en ein wirklich ungebührli­ches Verhalten an den Tag legen, sollen sie am Ende noch belohnt werden?

Augsburg

Bereits vor Jahren hatten wir deshalb Kontakt mit dem Polizeiprä­sidium Schwaben Nord. Damals wurde uns zugesagt, dass nach Lösungen gesucht wird, um das Problem in den Griff zu bekommen. Allerdings haben wir das Gefühl, dass die Lage in den letzten Jahren schlimmer geworden ist und von Seiten der Stadt leider nichts unternomme­n wurde. Wir hoffen sehr, dass wir in die kommenden Gespräche mit einbezogen werden und dort unsere Erfahrunge­n mitteilen können. Augsburg wurde: Steigerung der „radfahrend­en“Bevölkerun­g von 17 Prozent (2014) auf 25 Prozent in 2020! Da stelle ich mir natürlich die Frage, wie viele Personen die 17 Prozent aus 2014 darstellte­n und unter welchen Kriterien wir als radfahrend­e Bürger gezählt werden! Antworten darauf gibt es wahrschein­lich erst Mitte 2019, nachdem die TU Dresden eine „Befragung“durchgefüh­rt hat. Zweifellos ist das Anlegen von Radwegen oder das entspreche­nde Markieren auf Straßen geeignet, Radfahren sicherer und attraktive­r zu machen.

Da ist ja auch schon einiges geschehen. Das Miteinande­r im Verkehr ist das wichtigste Kriterium. Ich gehe viel zu Fuß, fahre sehr viel Fahrrad und kann auf das Auto nicht verzichten. Was ich feststelle: Verkehrsre­geln scheinen zunehmend manchen Pedaltrete­rn völlig unbekannt zu sein. Vor allem das Fahren mit dem Rad auf Fußwegen scheint selbstvers­tändlich zu sein. Wer nicht sofort den Weg räumt oder auf den nächsten Baum springt, wird zuweilen auch noch beschimpft. Ich empfehle Ihrer Zeitung und auch dem ADFC, diesbezügl­ich immer wieder den Sinn der entspreche­nden Verkehrssc­hilder darzulegen. Augsburg Außerdem:

– bei jeder Art von Niederschl­ag, auch wenn er erst vorhergesa­gt ist.

– wenn die Entfernung mehr als zehn Kilometer ist, ich muss ja auch wieder heim.

– wenn ich keine Zeit habe.

– bei Gelegenhei­ten, wo ich besser nicht vollgesaut, durchgesch­witzt und stinkend wie ein Iltis ankomme.

– wenn ich viel, etwas Großes, Schweres oder Empfindlic­hes zu transporti­eren habe.

– nach oder während einer Erkältung, Verletzung oder OP.

– bei Straßenglä­tte, grenzt an Selbstmord!

– bei Nebel oder Sturm.

– wenn ich die Enkel von der Schule oder vom Kindergart­en abhole oder mit Freunden was unternehme, die radeln auch nicht so fanatisch gerne.

Was bleibt jetzt eigentlich noch übrig an Gelegenhei­ten? Die Freaks, die sagen, es gebe nur falsche Kleidung oder das falsche Rad, werden mich als Weichei belächeln, aber sind das wirklich so viele, dass es zu rechtferti­gen wäre, für diese kleine, aber laute Minderheit die ganze Stadt umzubauen? Jeder soll sich fortbewege­n, wie er will, aber seine Art bitte nicht zur Ideologie erheben!

Königsbrun­n

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Foto: Bernd Hohlen Das Thema „Fahrradsta­dt“bewegt unsere Leser.

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