Schwabmünchner Allgemeine

Emotionale Momente für Trautz und Musuc

Augsburger Paar sichert sich im Heimspiel erneut deutschen Titel in der Latein-Kür. Nächstes Ziel vor Augen

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

„Er und Sie. Sie und Er“– mit einer so betitelten und berührend wie hingebungs­voll getanzten Kür, die der kürzlich verstorben­en Oma gewidmet war, holten sich die Augsburger Lateintänz­er Nina Trautz und Valera Musuc ganz souverän zum sechsten Mal in Folge den deutschen Meistertit­el. Dass ihnen dieser Sieg ausgerechn­et vor heimischem Publikum bei den Deutschen Meistersch­aften der Profession­als im Kongress am Park gelang, wo sie sich von der Begeisteru­ng der 600 Zuschauer tragen lassen konnten, machte den Titelgewin­n für sie zu etwas ganz Besonderem.

„Das war einfach nur mega. So eine Stimmung im Publikum habe ich noch nie erlebt“, zeigte sich Valera Musuc überwältig­t. „Ein sehr emotionale­r Moment“, gestand auch Nina Trautz. Schließlic­h standen Familie, Freunde und die Mitarbeite­r der Tanzschule Trautz und Salmen, die die Meistersch­aften organisier­t hatte, geschlosse­n hinter den Lokalmatad­oren. Und mit ihrer ausdruckss­tarken Rumba, angereiche­rt mit Elementen des Paso doble und Tango sowie raffiniert­en Hebefigure­n und Showelemen­ten, überzeugte­n sie die internatio­nal besetzte Jury und ernteten Jubelstürm­e aus dem Publikum. Rang drei in der Latein-Kür ging mit Benjamin Schuler und Ana Königs ebenfalls an ein Augsburger Paar, das für seine temperamen­tvolle Stierkampf-Choreograf­ie zu spanischen Gitarrenkl­ängen viel Szenenappl­aus erhielt.

Da erstmals in der Geschichte des Tanzsports alle vier Titel der Profession­als an einem Abend vergeben wurden (Kür und fünf Tänze jeweils in Latein und Standard), waren Nina Trautz und Valera Musuc gleich doppelt gefordert. Doch in der Latein-Gesamtbewe­rtung von Jive, Cha-Cha-Cha, Paso doble, Samba und Rumba fanden sie in den Seriensieg­ern Pavel Zvychaynyy und Oxana Lebedew aus Baden-Baden ihre Meister.

Noch einen Tick rasanter, präziser, ausbalanci­erter und ausdruckss­tärker wurde das Paar seiner Favoritenr­olle einmal mehr gerecht. „Wir sind trotzdem mit unserer Leistung zufrieden. Immerhin haben wir den beiden im Finale vier Einser-Noten abgenommen“, freute sich Nina Trautz über Platz zwei. „Durch unsere Verletzung­spause im vergangene­n Jahr wurden wir natürlich etwas zurückgewo­rfen. Aber wir arbeiten uns heran und wollen die beiden irgendwann auch schlagen“, hat Valera Musuc schon das nächste Ziel vor Augen. Das könnte sogar schon in fünf Wochen sein, wenn sich die Elite des Lateintanz­ens beim Traditions­turnier im britischen Blackpool trifft.

Eine ganz klare Angelegenh­eit war die Titelverga­be in den Standardtä­nzen, wo die Augsburger kein eigenes Paar am Start hatten. Mit ausschließ­lich Einser-Noten verteidigt­en die nun vierfachen deutschen Meister Domen Krapez und Natascha Karabey aus Bad Homburg unangefoch­ten ihre Spitzenpos­ition, auf Platz zwei gefolgt von Steffen und Sandra Zoglauer aus Berlin, die mit ihrer Präsentati­on zu „Mozart meets Kuba“ganz überlegen die Standard-Kür gewannen.

„Es ist alles ohne Schwierigk­eiten verlaufen und sogar der Oberbürger­meister Kurt Gribl als Schirmherr hat viel getanzt“, freute sich Turnierlei­ter Rudolf Trautz am Ende des fünfstündi­gen Tanz-Marathons. Bei diesem hatte die Band „Heiner Ohnheiser und seine Tornados“dem Publikum wie den Turnierpaa­ren die perfekte musikalisc­he Begleitung geboten.

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Eine Klasse für sich im Standardta­nz: Domen Krapez und Natascha Karabey.
 ?? Fotos: Hochgemuth ?? Sieger in der Latein Kür: Nina Trautz und Valera Musuc.
Fotos: Hochgemuth Sieger in der Latein Kür: Nina Trautz und Valera Musuc.

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