Die heiter derbe Grundschullehrerin vom Schliersee
Im Gersthofer Ballonmuseum der reine Genuss: frisches bayerisches Brettl mit Christine Eixenberger
Christine Eixenberger gehört zu den jungen frischen Akteuren auf den bayerischen Kabarettbühnen. Wer zu ihr geht, der sollte auch des Bairischen mächtig sein, da sie ihre Zuschauer in vollmundigem Dialekt über all die Missgeschicke aufklärt, die ihr so tagtäglich widerfahren. Mit ihrem Programm „Fingerspitzenlösung“kam sie am Samstag ins Ballonmuseum nach Gersthofen.
Bei einer Oberbayerin hat eine Fingerspitzenlösung nicht immer etwas mit Fingerspitzengefühl zu tun. Eixenberger ist eine Plaudertasche voller Fröhlichkeit, die gerne auch deftig und ein bisserl derb für die Klarheit der Verhältnisse sorgt. Obwohl sie noch nicht allzu lange auf Bayerns Kabarettbühnen steht, ist „Fingerspitzenlösung“bereits Eixenbergers drittes Soloprogramm.
Wenn sie nicht auf der Bühne agiert, dann tummelt sie sich auch gerne im deutschen Fernsehen, etwa bei „Marie fängt Feuer“. Ihren heiter-komischen Geschichten aus dem Alltag einer jungen Grundschullehrerin, ihrem Alter Ego, folgen die Zuschauer mit konstantem Schmun- zeln und Amüsement. Es sind ihre grotesken Storys von bayerischen Wildsäuen und bayerischen Liebhabern, wobei manchmal die einen problemlos gegen die anderen ausgetauscht werden können, die das Zwerchfell in Wallung bringen.
Doch Eixenberger hat weit mehr zu bieten als die feixende Pointenjagd eines Stand-up-Comedian. Bei ihrem Solokabarett schwappt unentwegt bayerische Fröhlichkeit über die Rampe. Man spürt, dass sie gerne auf dieser kleinen Bühne steht und dort mit bestechendem Register ihren Figuren eigenständige Mimik und Gestik verleiht. Sie schneidet Grimassen, wird zum Proll oder ist die bieder-brave Grundschullehrerin vom Schliersee. Und all das besticht durch ihre herzliche Natürlichkeit.
Zudem kann sie auch noch ausgezeichnet singen. Ihre eingestreuten Songs bestachen in der gesanglichen Qualität ebenso wie in den Texten. Wer Christine Eixenberger an diesem Abend das erste Mal erlebte, der hat mit Sicherheit eine kabarettistische Entdeckung gemacht und dafür sogar die nicht immer optimale Akustik des Ballonmuseums gerne in Kauf genommen.