Landwirte sind die Verlierer
Das Lechfeld ist seit vielen Jahren eine prosperierende Region. Mit dem Ausbau der B 17 begann der Aufschwung, riesige Logistikzentren wurden danach in den Gewerbegebieten errichtet. Aldi, Amazon, Lidl, Hermes und BMW sind nur exemplarisch genannt. Die Folge: Tausende Arbeitsplätze wurden auf dem Lechfeld geschaffen und die Gemeinden erreichten einen wirtschaftlichen Aufschwung, der auch einem Großteil der Bevölkerung zugutekommt.
Die negativen Folgen dürfen dabei aber nicht außer Acht gelassen werden: Die Belastungsgrenze der B 17 ist erreicht. Mehr noch, sie wird gerade in Zeiten des Berufsverkehrs deutlich überschritten. Aber auch in den Lechfeldgemeinden hat der Verkehr deutlich zugenommen. Immer mehr Wohngebiete wurden ausgewiesen, die Infrastruktur musste immer weiter mitwachsen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Erholungsgebiete gingen verloren, weil Fläche zubetoniert wurde.
Gerade für eine Berufsgruppe hat diese Flächenversiegelung dramatische Folgen – die Landwirte. Sie können ohne ausreichende landwirtschaftliche Flächen nicht überleben. Kein Wunder, dass die Überlegungen der Gemeinde Kleinaitingen, eine bis zu 172 Hektar große Gewerbefläche zu realisieren, die Existenzängste vieler Bauern vergrößert. Sie können in ihrem Wohnumfeld nicht einfach andere Böden pachten, da das Angebot nicht vorhanden oder nicht bezahlbar ist. Die Landwirte scheinen die „Bauernopfer“des wirtschaftlichen Wachstums zu werden.