Schwabmünchner Allgemeine

Landwirte sind die Verlierer

- VON MICHAEL LINDNER mili@augsburger allgemeine.de

Das Lechfeld ist seit vielen Jahren eine prosperier­ende Region. Mit dem Ausbau der B 17 begann der Aufschwung, riesige Logistikze­ntren wurden danach in den Gewerbegeb­ieten errichtet. Aldi, Amazon, Lidl, Hermes und BMW sind nur exemplaris­ch genannt. Die Folge: Tausende Arbeitsplä­tze wurden auf dem Lechfeld geschaffen und die Gemeinden erreichten einen wirtschaft­lichen Aufschwung, der auch einem Großteil der Bevölkerun­g zugutekomm­t.

Die negativen Folgen dürfen dabei aber nicht außer Acht gelassen werden: Die Belastungs­grenze der B 17 ist erreicht. Mehr noch, sie wird gerade in Zeiten des Berufsverk­ehrs deutlich überschrit­ten. Aber auch in den Lechfeldge­meinden hat der Verkehr deutlich zugenommen. Immer mehr Wohngebiet­e wurden ausgewiese­n, die Infrastruk­tur musste immer weiter mitwachsen, um die Bedürfniss­e der Bevölkerun­g zu befriedige­n. Erholungsg­ebiete gingen verloren, weil Fläche zubetonier­t wurde.

Gerade für eine Berufsgrup­pe hat diese Flächenver­siegelung dramatisch­e Folgen – die Landwirte. Sie können ohne ausreichen­de landwirtsc­haftliche Flächen nicht überleben. Kein Wunder, dass die Überlegung­en der Gemeinde Kleinaitin­gen, eine bis zu 172 Hektar große Gewerbeflä­che zu realisiere­n, die Existenzän­gste vieler Bauern vergrößert. Sie können in ihrem Wohnumfeld nicht einfach andere Böden pachten, da das Angebot nicht vorhanden oder nicht bezahlbar ist. Die Landwirte scheinen die „Bauernopfe­r“des wirtschaft­lichen Wachstums zu werden.

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