Schwabmünchner Allgemeine

Schnell, sicher, sauber – aber ein Millionend­ing

Königsbrun­n plant einen neuen Wertstoffh­of nahe der Bobinger Straße. Der Preis wird aber wohl noch ein Thema werden

- VON HERMANN SCHMID Königsbrun­n

Früher oder später muss fast ein jeder mal zum Wertstoffh­of. In Königsbrun­n soll das künftig besonders flott gehen. Pläne für einen Neubau (siehe Infokasten) wurden jetzt im Bauausschu­ss des Stadtrats vorgestell­t – und von allen Fraktionen mit Lob bedacht. Jetzt wird das Planungsbü­ro noch an einigen Details tüfteln.

Das Thema beschäftig­t die Bürgervert­reter schon seit mehreren Jahren. Der Wertstoffh­of an der Römerallee am Rande des Sportund Freizeitpa­rks West verlangte früher gekonntes Rangieren. Dann wurde er für eine gerade Durchfahrt umgestalte­t – aber vor vier Jahren im Vorfeld des Baus des neuen Gebäudes für Umkleiden und Schützenve­rein geschlosse­n. Seitdem konzentrie­rt sich die ganze Wertstoff-Anlieferun­g auf das Areal beim städtische­n Betriebsho­f am Ende der St.-Johannes-Straße. Auch hier geht es zu Stoßzeiten sehr eng zu. Die Anfahrt führt immer durch Wohngebiet­e.

Vor zwei Jahren hat die Stadtverwa­ltung schon mal erwogen, einen neuen Wertstoffh­of an der Wertachstr­aße südlich des städtische­n Friedhofs anzulegen. Dann nahm man drei mögliche Standorte nahe der Bobinger Straße ins Visier. Die präsentier­te nun Jörg Kratzer vom Bauamt den Stadträten.

Der neue Wertstoffh­of soll auf einer Fläche etwas nördlich der Bobinger Straße, zwischen dem Remondis-Areal und der Grüngut-Annahmeste­lle entstehen. Zwei alternativ­e Standorte in der Nähe – einer zwischen neuer B 17 und Wertachstr­aße direkt am Kreisverke­hr und ein anderer östlich der Straße Lechfeldgr­aben – wiesen beide Defizite auf. Der künftige Wertstoffh­of soll von Westen über die Wertachstr­aße angefahren werden. Dort werden die Anlieferer auf eine Rampe geleitet, auf der sie in zwei Reihen parken und ihre Wertstoffe dann in tiefer liegende Container entsorgen können. Der Bereich ist überdacht. Das Entladen sollte damit schnell, sicher und sauber von sich gehen.

Über die Grüngut-Annahmeste­lle und den Lechfeldgr­aben erreichen die Bürger dann wieder die Bobinger Straße. Offen ist derzeit noch, ob die Zufahrt direkt beim Remondis-Areal liegen wird oder etwa 300 Meter weiter nördlich und dann über einen auszubauen­den Feldweg nach Süden. Doris Lurz (Grüne) war hier klar dagegen, der Bereich sei für ein künftiges Gewerbegeb­iet vorgesehen, hier sollte man nicht ohne Not eine Straße durchlegen. Auch andere Sprecher, etwa Florian Kubsch (SPD), sahen die Einfahrt bei Remondis als möglich an.

Helmut Schuler regte an, die Gestaltung der Ausfahrt durch die Grüngut-Annahme nochmals zu überdenken. Er lobte, wie auch Max Wellner (CSU) die großzügige Planung des künftigen Anlieferbe­reichs: „Dann muss man nicht mehr über Hühnerleit­ern abladen.“

Peter Sommer (BbK) stellte die Gretchenfr­age: „Was kostet es?“Bürgermeis­ter Franz Feigl antwortete prompt: „Unter einer Million ist das nicht zu haben.“Man werde natürlich mit dem Abfallwirt­schaftsbet­rieb des Landkreise­s über eine Kostenbete­iligung sprechen, ergänzte er.

Die Wertstoffh­öfe in AugsburgNo­rd und in Dießen am Ammersee, von denen die Königsbrun­ner wesentlich­e Elemente abgeguckt haben, hätten jeweils rund 700 000 Euro gekostet. Der Königsbrun­ner werde deutlich teurer, weil hier auch noch ein großes Zwischenla­ger für Aushubmate­rial dazukomme. Es sei inzwischen vorgeschri­eben, dieses vor der Entsorgung zwischenzu­lagern und auf Schadstoff­e untersuche­n zu lassen. Deshalb ist zwischen dem Remondis-Areal und dem Anlieferbe­reich für die Bürger eine 80 auf 30 Meter große Fläche für zwölf separate Aushub-Zwischenla­ger vorgesehen.

Ludwig Fröhlich (Freie Wähler) wollte noch wissen, ob man mit der Stadt Bobingen über eine Kooperatio­n gesprochen habe. Bobingen wolle den eigenen Wertstoffh­of nicht aufgeben, informiert­e Feigl. Er zeigte sich aber überzeugt, dass ein so großzügig dimensioni­erter Wertstoffh­of Nutzer auch aus Bobingen, Oberottmar­shausen und eventuell sogar Mering anlocken werde.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Am neuen Augsburger Wertstoffh­of am Holzweg haben sich die Königsbrun­ner Stadt räte wesentlich­e Elemente abgeschaut.

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