Ein 40 Meter Baum geht auf Reisen
Der Wehringer Maibaum wurde vor dem Fest gut bewacht. Was die seitlich am Stamm angebrachten Schilder so alles bedeuten
Das Maibaumfest in Wehringen begann eigentlich schon am Freitag: An diesem Tag holte die Freiwillige Feuerwehr Wehringen die Fichte aus dem Wald. Stilecht und mit Blick auf das Jubiläum „25 Mal Maibaumaufstellen durch die Freiwillige Feuerwehr Wehringen“wurde der Baum mit Pferden in den Ort gezogen. Max Kugelmann aus Bobingen spannte seine Rösser an und zog ab dem Ortsschild mit Musikbegleitung durch den Musikverein Wehringen durch den Ort bis zum Rathausplatz. Dort wurde der knapp 40 Meter lange Baum abgeladen und bis zum nächsten Morgen gut bewacht.
Schon früh ging es dann los: Die Kränze mussten gebunden und die Muster in die Baumrinde geschnitzt werden. Den Wehringer Maibaum ziert ein traditionelles bayerisches Rautenmuster, die Jahreszahl und das Emblem der Freiwilligen Feuerwehr. Die seitlich am Stamm angebrachten Schilder zeigen die im Ort vertretenen Handwerker, der Schilderkreis die örtlichen Vereine. Und die Tafel an der Stirnseite des Baumes verrät, dass die Feuerwehrkameraden den neuen Maibaum „der Gemeinde zur Ehre“aufgestellt haben.
Ein weiteres Schild greift die besondere Bedeutung des diesjährigen Maibaums auf: „Erstellt von der Freiwilligen Feuerwehr – 25 Jahre Maibaum – 1993-2018“kann der Betrachter dort lesen. Dabei muss er aus der Nähe den Kopf ganz schön in den Nacken legen, denn die stolze Fichte ragt doch weit in die Höhe und ist im Ort weithin sichtbar. Etwa 40 Männer und Helfer waren nötig, um den Baum vorzubereiten und für seine wichtige Aufgabe zu verzieren. Soll er doch nun als Repräsentant vor dem Wehringer Rathaus glänzen und den Vorüberkommenden zeigen, was Wehringen alles leisten kann.
Mit einem großen Maifest unter den Kastanienbäumen auf dem Rathausplatz wurde der Baum am Samstag gebührend gefeiert. Nachdem gegen 14 Uhr der Maibaum ohne größere Schwierigkeiten von einem Autokran und unter der musikalischen Begleitung des Musik- vereins Wehringen aufgestellt wurde, zogen Helfer und Zuschauer auf die dort aufgestellten Bierzeltbänke um. Erst der Einzug der historischen Schlepper und Oldtimer lockte sie wieder von dort weg. Eine lange Schlange alter Fahrzeuge hatte sich zum Maifest aufgemacht, um nach einer Rundfahrt durch den Ort auf dem Rathausplatz Station zu machen.
Wehringens Bürgermeister Manfred Nerlinger bedankte sich bei allen Helfern und Teilnehmern und hob besonders die Leistung von Feuerwehrvereinsvorsitzendem Franz Holzmann, Zweitem Bürgermeister Karl-Heinz Geißlinger, Hans-Jürgen Fischer und Bernhard Schmid heraus. „Ohne ihren Einsatz hätte es dieses tolle Fest wohl nicht gegeben“, sagte Nerlinger. Aber auch das Zusammenspiel aller Vereine mache ein Maibaumfest in Wehringen zu etwas ganz besonders Tollem.
Mit Musik von den OriginalWertachtalern und Essen der örtlichen Vereine gab es wohl tausend gute Gründe, um lange nicht nach Hause zu gehen. Angefangen bei fast sommerlichen Temperaturen bis hin zu Grillhendl und Steckerlfisch, Kuchen und Torten, Bier und Aperol Spritz, sorgten vor allem die gute Laune und das Feiervergnügen der Wehringer und ihrer Gäste dafür, dass auf dem Rathausplatz noch lange der kommende Wonnemonat gefeiert wurde.
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