Er kämpft für das Vereinsheim
Vor einem Jahr wollte der VfL Kaufering Gaststätte und Wohnung an die Gemeinde verkaufen
Es ist über ein Jahr her. Anfang April 2017 segneten die Mitglieder des VfL Kaufering die Pläne des Vorstands ab, Gaststätte und Wohnung im Vereinsheim Lechau an die Marktgemeinde zu verkaufen. Ein Plan, der unter den Mitgliedern durchaus kritisch gesehen wurde. Den Schritt vollzogen hat der Verein aber nicht. Mitte Juli folgte die Kehrtwende. Seither gibt es einen neuen Pächter für die Gaststätte, die jetzt „Bei Dimi“heißt. Dass das Thema den Verein immer noch beschäftigt, wurde jetzt bei der Jahresversammlung deutlich.
Bei der Aussprache meldete sich der frühere, langjährige Zweite Vorsitzende Helmut Kraus zu Wort. Dass nach der Halle auch der Rest des Areals, in der sehr viel Eigenleistung des Vereins stecke, an die Gemeinde abgegeben werden sollte, habe ihn maßlos enttäuscht. In seiner Person angegriffen fühle er sich durch Äußerungen des aktuellen Vorstands, es sei „viel zu groß, viel zu aufwendig“gebaut worden. Über die Sache gesprochen habe keiner mit ihm, sagte Kraus, der dem Vorstand bis 2005 fast 30 Jahre angehörte. Das Vereinsheim, ein Klotz am Bein? Der 80-Jährige glaubt, dass „mit besserer personeller Besetzung alles läuft“. Auf jeden Fall solle der VfL das Finanzielle selbst stemmen. „Zwistigkeiten sollen hintangestellt werden“, war eine letzte große Forderung des Mannes, der betonte, ein letztes Mal bei einer Jahresversammlung gewesen zu sein.
„Das Jahr 2017 war, glaube ich, eines der schwierigsten Jahre für den Verein und dessen Entscheidungsträger“, sagte Vorsitzender Bernhard Mödl, der betonte, dass er sein Amt im kommenden Jahr niederlegen wird. Er berichtete von vielen Sitzungen, in denen es um die Zukunft des Vereins gegangen sei. Sorgen habe der erhebliche finanzielle Schaden bereitet, der durch den vorherigen Pächter entstanden sei. Dazu listete Kassenwart Gerhard Himmelstoß Miet- und Pachtausfälle auf. So habe der Verein nur vier Monate Miete erhalten, bei der Pacht waren es nur drei Monate. Himmelstoß sagte, dass der Verein Eigentümer der Gaststätte ist, das Areal, auf dem sie steht, aber dem Markt gehört. Im Mai 2005 hatte die Gemeinde den Schuldendienst für die Halle übernommen.
Neben den Pachtausfällen waren es Brandschutz- und Renovierungsarbeiten, die Vorsitzenden Mödl vor einem Jahr die Reißleine ziehen ließen. Bei den Sanierungen sei der Vorstand von Kosten ausgegangen, die sich mittlerweile relativiert hätten, sagte Mödl bei der Jahresversammlung. So gebe es Rechnungen beziehungsweise Angebote für den Einbau von Funkrauchmeldern, Reparaturen in der Gaststätte, Ausbesserung des Bodens und Einbau eines größeren Fensters im Gymnastikraum als zweiten Fluchtweg, Brandschutztüren im Untergeschoss, die sich jeweils zwischen 1000 und 1500 Euro bewegen.
In den vergangenen zehn Jahren sei ein Teil der Mitgliedsbeiträge in die Gaststätte geflossen. Das, so hofft der Vorstand, werde es jetzt nicht mehr geben.