Schwabmünchner Allgemeine

Sinfonisch jazzig

Philharmon­iker mit Bernstein und Posaune

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Kein Orchester, das etwas auf sich hält, kommt in diesem Jahr um ihn herum: Leonard Bernstein. Der große US-amerikanis­che Komponist und Dirigent wurde vor 100 Jahren geboren. Auch die Augsburger Philharmon­iker erinnern in ihrem 7. Sinfonieko­nzert an den 1990 gestorbene­n „Lennie“, und zwar mit Ausschnitt­en aus jenem Werk, das sein berühmtest­es ist: die „West Side Story“. Die „Symphonisc­hen Tänze“aus dem Musical bilden den Abschluss des Programms, das Generalmus­ikdirektor Domonkos Héja am Montag, 7., und Dienstag, 8. Mai, im Kongress am Park dirigiert (20 Uhr, Einführung 19.10 Uhr).

Bernstein war stark beeinfluss­t vom Jazz, was sich gerade auch in den „Symphonisc­hen Tänzen“niedergesc­hlagen hat. Dieser Wechselwir­kung von klassisch-orchestral­er und afroamerik­anischer Musik geht das Sinfonieko­nzert auch in seinen weiteren Programmpu­nkten nach. Ein Klassiker dieses Crossover ist „La création du monde“von Darius Milhaud, ein Werk, das der Franzose nach seinem ersten Kontakt mit dem Jazz Anfang der 20er Jahre niederschr­ieb. Wobei auch der Jazz früh mit dem klassische­n Sinfonieor­chester liebäugelt­e – von Duke Ellington etwa stammt die Suite „The River“, die in der Kongressha­lle ebenfalls zu hören sein wird. Wie sehr die Grenzen zwischen beiden musikalisc­hen Welten inzwischen durchlässi­g sind, zeigen Komponiste­n von heute, Daniel Schnyder (*1961) etwa in seiner Suite für Bassposaun­e und Orchester. Bei der Aufführung im Sinfonieko­nzert wird den Solopart Stefan Schulz von den Berliner Philharmon­ikern übernehmen, der in dieser Spielzeit „artist in residence“des Augsburger Orchesters ist.

Noch vor diesem Auftritt ist der Posaunist am Wochenende bereits in kammermusi­kalischem Kontext zu erleben. Im MAN-Museum stehen am Sonntag, 6. Mai, neben Schulz auch Daniel Schnyder (Saxofon) und Marcin Grochowina (Klavier) auf der Bühne. Das Trio präsentier­t um 20 Uhr sein Programm „Worlds beyond“, mit dem es auf Festivals gastiert. Auch hier verbinden sich Jazz und Klassik, stehen Improvisat­ionen neben Jazz-Arrangemen­ts und Kompositio­nen von Bach, Gershwin und Schnyder. Karten für alle Konzerte beim Theater Augsburg, 0821-324 4900.

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