Schwabmünchner Allgemeine

Ein Brunnen mit Eigenleben

Das Junge Theater Augsburg veranstalt­et „Wasserspie­le“mitten in der Stadt

- VON BIRGIT MÜLLER BARDORFF Aufführung­en

Als gebürtige Hamburgeri­n ist Susanne Reng mit allen Wassern gewaschen. „Mein Vater war Seeman“, fügt sie noch zur Bestätigun­g an, warum sie sich zum nassen Element so hingezogen fühlt. Deshalb ist die Weltkultur­erbe-Bewerbung der Stadt für ihre Wasserwirt­schaft für die Leiterin des Jungen Theaters Augsburg (JTA) nun willkommen­er Anlass, sich auch im Theater mit dem Thema Wasser zu beschäftig­en – und zwar gleich in zwei Stücken, die beide auch Freilichta­ufführunge­n sein werden. „Die Idee, in Augsburg auch Freilichta­ufführunge­n für Kinder anzubieten, begleitet mich schon länger, und bei diesem Stoff passt es jetzt sehr gut, das Theater nach draußen zu verlegen“, sagt Reng. In beiden Stücken verbindet die Theatermac­herin aber den unterhalts­amen und sinnlichen Theaterspa­ß mit kulturelle­r Bildung. „Was ist es uns wert, sauberes Trinkwasse­r zu haben, ist eine Frage, die viele Menschen umtreibt und auch Kindern sehr gut zu vermitteln ist“, erklärt sie.

Die „Wasserspie­le“des JTA beginnen an diesem Samstag, 5. Mai., mit dem Stück „Der widerspens­tige Brunnen“(ab 10 Jahre) auf dem Holbeinpla­tz in der Augsburger Altstadt. Rund 30 Minuten dauert die Aufführung, im Anschluss gibt es noch eine Brunnen-Rallye zu den berühmten Augsburger Brunnen. Im Stück geht es um das Thema Wasservers­chmutzung, die gerechte Verteilung von Wasser und seine Funktion als Lebensspen­der. Das JTA arbeitet hierfür mit der Gruppe „PasParTouT“aus der Nähe von Ravensburg zusammen, die seit Jahren mit mobilen Figurenthe­aterProduk­tionen und Livemusik unterwegs sind. „Mitten in der Stadt kann man nicht so viel über Sprache transporti­eren, da muss mehr über die Optik gehen und natürlich über Musik“, erklärt Reng. Deshalb kommen in diesem Brunnenspe­ktakel auch Puppen und große Masken zum Einsatz. „Und einen Brunnen haben wir auch schon gebaut“, verrät Reng. Der gilt als wahres Prachtwerk und entwickelt bei seiner Einweihung mit Würdenträg­ern und Blasmusikk­apelle plötzlich ein Eigenleben. Denn das Wasser, das den Stadtbewoh­nern Trinkwasse­r liefern soll, ist in Privatbesi­tz.

Das zweite Freilichts­tück des JTA, „Der kleine Wasserdrac­he“, wird dann im Juli Premiere haben. Es spielt im Siebentisc­hwald und basiert auf zwei Kinderbüch­ern von Nicolas Liebig, einem Kenner der Augsburger Gewässer.

Oam Samstag, 5. Mai um 11 und 15 Uhr und am Sonntag, 6. Mai um 15 und 17 Uhr; Eintritt frei, Spen den erbeten. Schulvorst­ellungen finden am 7., 8., 9. und 11. Mai und im Juli je weils um 10 und 11.30 Uhr statt. Zu buchen unter 0821 4442995

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