Hier entsteht die grüne Modellfabrik
Das Fraunhofer-Institut errichtet im Innovationspark ein 28 Millionen Euro teures Gebäude. Hinter dem Vorhaben steckt eine Partnerschaft, von der heimische Unternehmen profitieren sollen
Die Farbe Grün ziert das Logo der Fraunhofer-Gesellschaft, die sich in Forschung und Entwicklung engagiert. Grün macht sich auch im Außenauftritt der Technischen Universität (TU) München breit. Dass Fraunhofer und TU München in Augsburg zusammenkommen, hängt mit dem Innovationspark zusammen, der unweit der Universität Augsburg entsteht. Dort, wo jetzt noch immer viele grüne Wiesen zu sehen sind, wird ein Zentrum errichtet, das Wissenschaft und Wirtschaft verzahnt.
Mehrere Institutsgebäude stehen bereits, ein großes Haus wird bald eröffnet. Auf einem benachbarten Grundstück stehen zwei Baukräne. Es ist jenes Areal, auf dem voraussichtlich Anfang 2020 die „Green Factory Augsburg“bezogen wird, zu Deutsch: die grüne Fabrik. Am Donnerstag fand die Grundsteinlegung für das 28-Millionen-EuroProjekt statt.
Name „Grüne Fabrik“bezieht sich nicht auf die Farbgestaltung, sondern auf die Idee, die hinter dem Vorhaben steckt. Von einer Modellfabrik ist die Rede. Vernet- zung spielt dabei eine wichtige Rolle. Firmen und Forschungseinrichtungen sollen Innovationen Hand in Hand vorantreiben. Es geht letztlich darum, produzierende UnternehDer men der bayerischen Wirtschaft bei der Reduzierung des Energiebedarfs sowie bei der Erhöhung der Ressourceneffizienz zu unterstützen. Das Projekt erhält Millionengelder aus staatlichen Fördertöpfen. Das Vorhaben wird als ein Vorhaben der Zukunftsinitiative „Aufbruch Bayern“vom bayerischen Wirtschaftsministerium und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung mit jeweils sieben Millionen Euro gefördert. Weitere 14 Millionen Euro Fördergeld stammen zudem aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Das Gebäude wird 160 Mitarbeitern eine moderne und kreativitätsförderliche Arbeitsumgebung bieten, heißt es. Der Beginn des Baus erfolgte im Herbst letzten Jahres. Ende 2019 ist die Fertigstellung geplant, der Einzug erfolgt somit Anfang des Jahres 2020. Bis Ende 2019 entstehen auf dem 11770 Quadratmeter großen Baufeld ein Institutsgebäude mit rund 6900 Quadratmetern sowie ein Parkhaus mit etwa 4900 Quadratmetern BruttoGrundfläche. Beide Baukörper sind auf dem Baufeld so angelegt, dass der Komplex später durch bis zu zwei zusätzliche Gebäude erweitert werden kann. Institutsgebäude und Parkhaus bestehen aus zwei beziehungsweise vier Stockwerken und sind rund elf Meter hoch. Eine bautechnische Besonderheit ist, dass alle Wände und Decken aus sichtbar bleibendem Beton erstellt werden. Architektonisch besticht der Neubau durch die sogenannte „Spine“. Dabei handelt es sich um einen langen Verbindungsgang in beiden Stockwerken, der so konstruiert ist, dass er zu einer Brücke umfunktioniert werden kann. So lässt sich bei einer Erweiterung unkompliziert ein zusätzliches Gebäude erschließen. Das Unternehmen Leitwerk übernimmt die Bauüberwachung für das neue Fraunhofer-Institutsgebäude für Gießerei-, Compositeund Verarbeitungstechnik. Es ist der zweite Fraunhofer-Bau am Innovationspark.