Am Dom steht ein Kraftakt an
In der kommenden Woche wird die Turmkugel nach unten befördert. Mit Spannung wird erwartet, welche Geheimnisse sich womöglich im Innern verbergen
Er ist eines der Wahrzeichen von Augsburg: der Hohe Dom. Schon länger ist das Kirchengebäude eingerüstet. Umfangreiche Sanierungsarbeiten stehen an. Die Arbeiten sind die Folge des Orkans „Niklas“, der im Frühjahr 2015 das Kupferdach des Doms schwer beschädigt hatte. Jetzt steht ein weiterer Kraftakt an: Im Zuge der Bauarbeiten am Nordturm des Hohen Doms, die vom Staatlichen Bauamt durchgeführt werden, muss der oberste Teil der Turmspitze abgenommen werden. Derzeit wird das aus Einzelteilen bestehende Kreuz demontiert. In der kommenden Woche wird die zwischen 50 und 100 Kilogramm schwere Turmkugel von einem Autokran angehoben und dann im Garten des Domkreuzgangs abgelegt. Dort wird die Kugel geöffnet werden. Dies ist deshalb interessant, teilt die Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats mit, weil sich bei Bauarbeiten am Südturm im Sommer 1999 in der dortigen Kugel Materialien aus den vergangenen Jahrhunderten fanden. Diese reichten bis ins Jahr 1490 zurück. Damals wurden die Gegenstände vom Diözesanmuseum dokumentiert und dort auch in einer Vitrine ausgestellt, die derzeit jedoch nicht zu sehen ist.
Die Arbeiten an der Turmkugel beginnen am Dienstag, 8. Mai, ab 8 Uhr. Der Autokran wird an der Südseite des Doms postiert sein. Der konkrete zeitliche Ablauf ist schwer vorauszusehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Arbeiten während des Vormittags abgeschlossen werden können. Die Öffnung der Turmkugel wird dann am Mittwoch erfolgen, heißt es.
Wie lange der Dom noch eingerüstet ist, hängt vom Fortgang der weiteren Arbeiten ab.