Schwabmünchner Allgemeine

Enttäuschu­ng nach der Gewerbesch­au

Nach der Lewa gibt es kritische Stimmen und Anlass zum Nachdenken über ein neues Konzept

- VON PETER STÖBICH Bobingen »Kommentar Bahnhofstr­aße 17, 86830 Schwabmünc­hen Telefon 08232/9677 65 abo@schwabmuen­chner allgemeine.de Telefon 08232/9677 50 Fax: 08232/9677 21 anzeigen@schwabmuen­chner allgemeine.de

Ernüchteru­ng herrscht bei Verantwort­lichen nach der LechWertac­h-Ausstellun­g (Lewa), die vergangene­s Wochenende rund um die Bobinger Singoldhal­le stattfand (wir berichtete­n). Enttäusche­nde Besucherza­hlen sind für Messeleite­r Robert Dölle Anlass zu einer baldigen Manöverkri­tik mit dem Verein Lech-Wertach-Interkommu­nal sowie den Gewerbever­bänden aus Königsbrun­n, Bobingen und Schwabmünc­hen. „Wir werden uns zusammense­tzen und diskutiere­n, wie es weitergeht“, sagt er auf Anfrage unserer Zeitung.

Turnusmäßi­g wäre kommendes Jahr Schwabmünc­hen an der Reihe mit der Gewerbesch­au, die in den Jahren 2015 und 2017 ausgesetzt worden war.

Hatte man vor vier Jahren bei der Ausstellun­g in Schwabmünc­hen noch 15000 Besucher gezählt, so liegt Dölles optimistis­che Schätzung für die jüngste Lewa zwischen 8000 und 10000.

„Der Freitag war eine Katastroph­e, der Samstag ging so, und am Sonntag war endlich mehr los“, stellt Hubert Berger aus Lagerlechf­eld fest. Mit seinem Fahrradges­chäft hatte er einen Stand im Freigeländ­e zwischen den beiden Hallen und bekam von vielen Kollegen Kritik zu hören, zum Beispiel an fehlenden Hinweissch­ildern oder Lautsprech­er-Informatio­nen. Auch eine größere Gastronomi­e mit Sitzgelege­nheiten wurde vermisst.

„Das Gelände rund um die Singoldhal­le ist halt nicht als Messegelän­de konstruier­t“, rechtferti­gt sich Dölle. Einige Aussteller wollen ihre Kritik an der Organisati­on lieber nicht öffentlich äußern: „Da sag ich nichts“, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung mehrmals. Besondere Attraktion­en als Hingucker und Magnet seien im Vorfeld zu wenig bekannt gewesen. Dem Publikum sei zu wenig attraktive Gastronomi­e geboten worden, und vor allem das Freigeländ­e habe den Weg zwischen den beiden Hallen zu wenig als Messebumme­l empfinden lassen. Die Organisato­ren hätten es offenbar auch sehr schwer gehabt, mehr Firmen aus dem ganzen Lech-Wertach-Raum zum Mitmachen zu gewinnen, hieß es.

Auch Robert Menhofer als Chef des Bobinger Gewerbever­bands zeigt sich mit einem Fazit sehr zurückhalt­end und bestätigt lediglich, dass man sich über mehr Besucher gefreut hätte. Für das geringe Interesse gibt es nach Ansicht von Bobingens Bürgermeis­ter Bernd Müller mehrere Gründe: „Bei so sonnigem Frühlingsw­etter waren viele Leute lieber anderswo unterwegs, zum Beispiel im Biergarten, auf dem Berg oder bei einer Gartenscha­u.“Zudem hat er Verständni­s für Besucher wie für Aussteller. Eine Ausstellun­g im Jahresturn­us, sei es nun Boga, Köma oder Lewa, sei zu viel für die Besucher, die aus einer Fülle von Freizeitan­geboten wählen könnten. „Dazu kommt die Konkurrenz durch die afa in Augsburg“, stellt Müller fest.

Besonders für Mittelstän­dler und kleine Unternehme­n sei es zudem finanziell und personell schwierig, Jahr für Jahr eine mehrtägige Messe zu stemmen: „Die opfern dafür viel Zeit und sind verständli­cherweise enttäuscht, so wie letztes Wochenende.“Nach Ansicht des Bobinger Bürgermeis­ters müssen sich die Organisato­ren deshalb Gedanken über das künftige Konzept machen, wenn die nächste Lewa für Aussteller und Besucher ein Erfolg werden soll. SCHWABMÜNC­HNER ALLGEMEINE

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Foto: Pitt Schurian Der Parkplatz (links der Straße) war am Sonntag recht voll. Auf dem Lewa Freigelän de zwischen Singoldhal­le und Realschule (rechts) fehlten Kritikern weitere Aussteller und eine größere Gastronomi­e.

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